Neue Lockerungen und Diskussion um Maßnahmen

(c) Oliver Miller-Aichholz

Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) hat weitere Lockerungen angekündigt. Die Bundesländer und der Wiener Infektiologe Christoph Wenisch drängen auf weitreichendere Öffnungen.

Die nächste Novelle zur Lockerungsverordnung soll bereits mit 29. Mai in Kraft treten. Vorgesehen ist unter anderem, dass Outdoor-Veranstaltungen im Kulturbereich ab 1. Juli mit bis zu 500 Personen erlaubt werden. Für andere Bereiche – etwa größere Geburtstagsfeiern, Hochzeiten, Begräbnisse oder Sportveranstaltungen – sei man derzeit damit beschäftigt, „praktikable Regelungen zu finden“, sagt Anschober. Grundsätzlich sollen die neuen Beschränkungen „auch für andere Veranstaltungen“ gelten, als Beispiel führte der Gesundheitsminister etwa Schulungen im Freien an.

Die Landeshauptleute von Oberösterreich und Kärnten, Thomas Stelzer (ÖVP) und Peter Kaiser (SPÖ), haben am Montag angekündigt, ein Konzept für regionale Lockerungen von Corona-Maßnahmen auszuarbeiten. In Kärnten beispielsweise gibt es aktuell offiziell zwei Infizierte und seit 20 Tagen keine Neuinfektion. Anschober will sich das Konzept der Landeshauptleute „in Ruhe ansehen“. Einmal mehr verwies der Gesundheitsminister auch darauf, dass bis Mitte Juni eine „sehr umfassende Evaluierung“ der virologischen Situation geplant ist. Dann könne es weitere Abschätzungen geben, damit gebe es eine gewisse Planungssicherheit, was auch weitere Öffnungen betreffe. Anschober warnte „eindeutig davor, dass wir uns in falscher Sicherheit wiegen. Wir merken in Niederösterreich und Wien, wie schnell sich ein neuer Cluster bilden kann.“

Der Wiener Infektiologe und Leiter der Infektionsabteilung am Kaiser-Franz-Josef-Spital, Christoph Wenisch, plädiert indes für eine komplette Öffnung der Schulen: „Kinder haben für die Übertragung vermutlich eine geringe Bedeutung. Kinder sind kaum betroffen und das bedeutet, dass man hier die Freiheitsgrade erhöhen sollte in Richtung Normalität – das sollte man jetzt rasch tun“, sagte er in der Sendung „Milborn“ des Privatsender Puls 24 am Montagabend. (APA/red)