In Österreich gibt es – im Unterschied zu anderen europäischen Ländern – bis heute kein ausreichendes fächerübergreifendes, abgestuftes extramurales Behandlungsangebot für chronische Schmerzpatient:innen in der Regelversorgung.
Die Folge der flächendeckend fehlenden Schmerzversorgung sind Fehl-, Unter- und Überversorgung. Dies führt bei Patient:innen zu Behandlungsbrüchen und langen Krankheitsverläufen, aber auch zu hohen Kosten für das Gesundheits- und Sozialsystem. Bisher gibt es vor allem in Klagenfurt ein entsprechendes Zentrum. In Wien soll nun die Schmerzversorgung durch ein neues Schmerzkompetenzzentrum in der Region Floridsdorf und Donaustadt ausgebaut werden. Mit dem interdisziplinären Schmerzambulatorium für die Region 21. und 22. Bezirk steht dann in Wien bald ein weiteres Kompetenzzentrum zur Verfügung, das Schmerz-Patient:innen eine differenzierte, leitlinienkonforme und interdisziplinäre und multimodale Behandlung nach dem bio-psycho-sozialen Schmerzmodell anbietet. Betroffene sollen dadurch ein Mehr an Lebensqualität gewinnen durch weniger Schmerzen und eine kürzere Krankheitsdauer.
Mit der Errichtung des Zentrums wird das Schmerznetzwerk in Wien ausgebaut. Es umfasst zwei von der Landeszielsteuerung Wien initiierte Standorte – ein Zentrum im dritten Bezirk, welches im Oktober 2025 starten wird – in Kooperation mit dem Herz-Jesu-Krankenhaus sowie das erwähnte Ambulatorium in Floridsdorf bzw. in der Donaustadt. Mit dem Schmerzzentrum im UKH Meidling, das von der AUVA und den Wiener Krankenversicherungsträgern getragen wird, wird das Angebot ergänzt. Alle Einrichtungen sind mit bestehenden Angeboten im niedergelassenen und spitalsambulanten Bereich vernetzt. Im Rahmen der Zielsteuerung soll auch das Schmerzangebot im ÖGK-Gesundheitszentrum Wien-Neubau ausgebaut werden. (red)