Ab Ende des Jahres sollen zwei weitere Impfungen in Österreich kostenlos verfügbar sein. Auch die Impfstoffbestellung wird weiterentwickelt.
Die Bundes-Zielsteuerungskommission hat eine Erweiterung des öffentlichen Impfprogramms beschlossen. Ab Ende 2025 sollen Impfungen gegen Pneumokokken und Gürtelrose für Menschen ab 60 Jahren sowie Risikogruppen kostenlos verfügbar sein. Wie bereits bekannt wurde, wird die HPV-Nachholaktion für Menschen bis zum 30. Geburtstag bis Mitte 2026 verlängert. Nach zwei erfolgreichen Influenza-Impfsaisonen soll hier außerdem das öffentliche Impfprogramm dauerhaft etabliert und mit Mitteln aus der Gesundheitsreform in den Regelbetrieb überführt werden.
Auch die digitale Infrastruktur soll ausgebaut werden. Mit der zentralen Impfstoff-Bestellplattform im e-Impfshop der Bundesbeschaffung BBG will Österreich international eine Vorreiterrolle einnehmen. Ärzt:innen können Impfstoffe orts- und zeitunabhängig sowie unkompliziert bestellen. Die zentrale Bestellung soll nicht nur die Versorgungssicherheit, sondern auch die Datenqualität im Impfprogramm verbessern. In Kombination mit dem e-Impfpass ermöglicht sie ein präzises Monitoring über Bedarf, Verteilung und tatsächliche Verabreichung der Impfstoffe. „Mit dem Ausbau des Impfprogramms setzen wir ein starkes Zeichen für soziale Gerechtigkeit und machen deutlich: Wir lassen niemanden zurück. Denn wahre solidarische Gesundheitspolitik zeigt sich dort, wo sie den Schwächsten am meisten hilft“, betonte Gesundheitsministerin Korinna Schumann (SPÖ).
Die operative Umsetzung des öffentlichen Impfprogramms liegt bei der Österreichischen Gesundheitskasse (ÖGK), die die Entscheidung der Bundes-Zielsteuerungskommission begrüßt. „Endlich können wir die Pneumokokken- und die Herpes-Zoster-Impfung ins Impfprogramm aufnehmen. Das ist ein weiterer Meilenstein“, zeigte sich ÖGK-Obmann Andreas Huss erfreut. Die Finanzierung des erweiterten Impfprogramms ist durch die im Finanzausgleich beschlossenen jährlichen 90 Millionen Euro für das Impfprogramm gesichert. „In Zukunft ist es aber wichtig nicht nur Impfstoffe zur Verfügung zu stellen, sondern die Impfsettings zu erweitern. Die Impfstoffe müssen zu den Menschen und nicht umgekehrt. Daher müssen wir neben Arztpraxen auch in Betrieben, Apotheken und vielen anderen Orten Impfen“, betonte Huss abschließend. (kagr)