ÖGK stellt jetzt Haus- und Kinderärzt:innen an

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Die Österreichische Gesundheitskasse (ÖGK) geht neue Wege in der Besetzung verwaister Kassenordinationen in Wien und Niederösterreich.

Im Verwaltungsrat der ÖGK wurde am Dienstag das Pilotprojekt „Ärztebereitstellungsgesellschaft“ beschlossen, die dort angestellte, niedergelassene Ärzt:innen stundenweise in der Betreuung von länger nicht nachbesetzten Standorten einsetzt, teilte die Gesundheitskasse mit. Insgesamt sollen vorerst neun Stellen über die Ärztebereitstellungsgesellschaft bespielt werden, sechs davon in Wien (drei Kinderarzt-Praxen, drei für Allgemeinmedizin). In Niederösterreich sind es zwei Allgemein- und eine Kinderarzt-Ordination. Der Stundenlohn ist aus ÖGK-Sicht mit 110 Euro „attraktiv“. Ab 1. Oktober 2023 steigt er auf 115 Euro, ab 1. Oktober 2024 auf 120 Euro und ab 1. Oktober 2025 auf 125 Euro. Dies orientiere sich am Durchschnittshonorar eines Allgemeinmediziners, hieß es auf APA-Anfrage.

Unabhängig von Alter, Wohnort oder Einkommen solle jede:r die Behandlung erhalten, die notwendig sei, wurde seitens der Kasse erklärt. Um dies weiterhin zu gewährleisten, seien innovative Konzepte notwendig. Insgesamt sei die allgemeinmedizinische Versorgung in Österreich sehr gut, 97 Prozent aller Planstellen seien auch besetzt. Der Vorteil für die Ärzt:innen bei der Bereitstellungsgesellschaft sei, dass sie sich an keinen Standort binden müssten und es ihnen ermöglicht werde, ohne unternehmerisches Risiko tätig zu sein. Auf diese Weise könne die ÖGK Mediziner:innen im Bereich der Allgemeinmedizin und Kinderheilkunde gewinnen, die bisher nicht für das Kassensystem verfügbar gewesen seien. Die Ärztebereitstellungsgesellschaft arbeitet laut ÖGK in Zusammenarbeit mit den Ärztekammern für Wien und Niederösterreich, unter Einbeziehung der betreffenden Bundesländer. (red)