Ärztetage in Grado: Strafen wenn Fortbildungspunkte fehlen

Rund 1.000 österreichische Ärzte sind seit Sonntag in Grado in Italien bei den 28. Österreichischen Ärztetagen. Bei der Eröffnung wurde davor gewarnt, dass heuer wieder das Erreichen der für den Zeitraum von drei Jahren vorgeschriebenen und absolvierten 150 Fortbildungspunkte nachgewiesen werden muss. Vier Prozent schafften das in der Vorperiode bis 1. September 2016 nicht.

„Wir haben es schon 2016 geschafft. Da haben 96 Prozent der Kolleginnen und Kollegen den Fortbildungsanforderungen entsprochen. Von den Kolleginnen und den Kollegen, die nicht entsprochen haben, haben manche keine Hetz gehabt. Wir haben mehrere 100.000 Euro an Strafen ausgesprochen“, sagte der OÖ-Ärztekammerpräsident und Präsident des wissenschaftlichen Beirats der Österreichischen Akademie der Ärzte, Peter Niedermoser, Sonntagabend bei der Eröffnung des Kongresses an der nördlichen Adria.

Die österreichischen Ärzte müssen eine obligatorische Fortbildung absolvieren. Ab 1. September 2013 gelten neue Regelungen für den Nachweis der absolvierten Aktivitäten laut Ärztegesetz und dem standeseigenen Diplom-Fortbildungs-Programm (DFP). Dies bedeutete, dass die Österreichische Ärztekammer erstmals verifizierte, welche Ärzte über ein aktuelles DFP-Diplom verfügten und die Mindestanzahl von Fortbildungspunkten (150 Punkte innerhalb von drei Jahren) auf ihrem elektronischen Konto gesammelt hatten.

Jetzt läuft die Beurteilung ab dem 1. September durch Auswertung der elektronischen Fortbildungskonten jedes einzelnen Arztes für die dann vorangegangenen drei Jahre erneut. Werden die Kriterien nicht erfüllt, erfolgt eine Anzeige beim Disziplinaranwalt. In einem unabhängigen Verfahren wird dann über die berufsrechtlichen Konsequenzen entschieden. Dies kann bis zur Aberkennung der Berufsberechtigung gehen. Niedermoser: „Durch Geldstrafen kann man sich nicht von der Fortbildungsverpflichtung freikaufen. Wir sind der Meinung, dass derjenige, der sich nicht entsprechend fortbildet, in unserem Stand nichts verloren hat.“ (APA/red)

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