Biontech/Pfizer liefern jetzt mehr Corona-Impfstoffe nach Österreich

In der Diskussion über Lieferengpässe bei SARS-CoV-2-Vakzinen hieß es am Dienstag aus der Pharmabranche, dass Biontech/Pfizer im ersten Quartal sogar mehr Impfdosen nach Österreich liefern wird. Zuletzt gab es Kritik aufgrund von Verzögerungen.

Biontech/Pfizer werden im ersten Quartal 2021 nicht weniger, sondern mehr Dosen ihres mRNA-Impfstoffes nach Österreich liefern: 1,1 Millionen Dosen statt der ursprünglich vorgesehenen 900.000 Dosen. Bis Ende 2021 könnte Impfstoff für mehr als 60 Prozent der Bevölkerung kommen, erklärte Pfizer-Österreich-Geschäftsführer Robin Rumler. „Ursprünglich wurde eine Produktionskapazität weltweit von 1,3 Milliarden Dosen vorgesehen. Das erhöht sich jetzt auf etwa zwei Milliarden Dosen aufgrund der derzeit ablaufenden Anpassungen im Werk in Puurs in Belgien. Wir könnten in diesem Jahr 11,1 Millionen Dosen unseres Covid-19-Impfstoffes für Österreich bereitstellen“, sagte Rumler. Das wäre genug Impfstoff für 62 Prozent der Einwohner.

Für die EU wurden die Bestellungen mittlerweile von den ursprünglich 300 Millionen Dosen auf rund 600 Millionen erhöht. „Wir liefern also nicht weniger, sondern mehr. Wir wären froh, wenn noch mehr Impfstoffe anderer Hersteller zugelassen wären und auf Markt kommen. Aber wir haben auch an ein Worst Case-Szenario gedacht und so früh wie möglich geplant, wie wir unsere Produktion in Europa weiter ausbauen können“, erklärte Rumler. Das Pfizer-Werk in Belgien sei hochmodern, müsse aber kurzfristig für die erhöhten Produktionskapazitäten angepasst werden. „Außerdem hat Biontech in Marburg in Deutschland eine Produktionsanlage übernommen. Sie kommt im Februar hinzu. Die Bewilligungen liegen schon vor.“

Derzeit sollten jedenfalls bei der Verwendung der mRNA-Vakzine sechs Dosen aus einem Fläschchen gezogen werden, erklärte die Leiterin der medizinisch-wissenschaftlichen Abteilung von Pfizer-Österreich, Sylvia Nanz. „Ursprünglich von der EMA zugelassen waren fünf Dosen aus einem Fläschchen. Inzwischen gibt es eine Zulassung auch für sechs Dosen. Das gilt für die Verwendung von Spritzen bzw. Nadeln mit geringem Totraumvolumen. Dann kann man auf jeden Fall sechs Dosen aufziehen.“ Mit besonderem Geschick könnten sich manchmal auch sieben Dosen ausgehen. Das widerspreche aber der Zulassung und sei nicht zu empfehlen. „Wir wollen auf jeden Fall, dass die Geimpften die notwendige Dosis erhalten.“ (APA)