Positionspapier fordert gendersensible Herzmedizin

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Der Verein „Meine Herzklappe“ legt ein Positionspapier zur geschlechtersensiblen Herzklappenmedizin vor. Ziel ist mehr Bewusstsein, Forschung und bessere Versorgung für Frauen. 

Der Verein „Meine Herzklappe“ stellt in seinem neuen Positionspapier „Für eine geschlechtersensible Herzklappenmedizin“ klare Forderungen: gezielte Aufklärungskampagnen, Fortbildungen für Ärzt:innen, mehr gendergerechte Studien sowie die verstärkte Rekrutierung von Frauen in klinischen Prüfungen. Zudem werden nationale und europäische Register zur Erfassung geschlechtsspezifischer Unterschiede sowie spezialisierte Herzklappenkliniken als zentrale Schritte genannt. „Herzklappenerkrankungen betreffen Millionen Menschen, werden aber häufig übersehen. Frauen sind besonders benachteiligt, da Behandlungsstandards vorwiegend auf männlichen Patientendaten beruhen“, betont der Verein. 

Studien zeigen, dass Frauen oft unter unspezifischen Symptomen wie Atemnot oder Erschöpfung leiden, die leicht fehlinterpretiert werden. „Frauen mit Aortenklappenstenose haben ein erhöhtes Sterberisiko, da sie oft später diagnostiziert werden als Männer“, erklärt Christian Hengstenberg, Präsident des Vereins. Präsentiert wird das Positionspapier im Rahmen der Internationalen Herzklappenwoche (15.–21. September 2025), deren Höhepunkt in Österreich das 3. Herzsymposium „HERZ IM RISIKO“ am 19. September in Wien ist. Dort diskutieren führende Expert:innen wie Hengstenberg, Raphael Rosenhek und Daniel Zimpfer gemeinsam mit Vertreter:innen aus Pflege, Physiotherapie und Patient:innenvertretungen über Risiken, Warnsignale und moderne Therapien. Unter dem Motto „Hör auf dein Herz!“ ruft die Kampagne außerdem zu frühzeitigen Vorsorgeuntersuchungen auf. (red)