Prävention von neurologischen Erkrankungen

© Martin Lachmair

Erstmals gab es eine breite Diskussion mit Stakeholdern aus dem Gesundheitssystem, wie die Prävention der Zukunft aussehen kann.

Im Zuge der ÖGN-Jahrestagung diskutierten unter der Leitung von Kongresspräsident Thomas Berger Expert:innen über die Prävention neurologischer Erkrankungen, RELATUS MED war dabei. Alexandra Ferdin ging in ihrem Statement auf die gemeinsame Erreichung der Intersectoral global action plan on epilepsy and other neurological disorders (IGAP)-Ziele ein. Eva Höltl, Arbeitsmedizinerin, Leiterin des Gesundheitszentrums der Erste Bank und Vizepräsidentin der Österreichischen Gesellschaft für Arbeitsmedizin konnte auf das Erreichen der Gesellschaftsgruppen hinweisen: „Für die Arbeitsmedizin ist es ein besonderes Anliegen, die Prävention evidenzbasiert zu vermitteln und mit den Fachgesellschaften zusammenzuarbeiten.“ Thomas Czypionka, Gesundheitsökonom und Sprecher für Gesundheit des IHS, konzentrierte sich auf die finanzielle Last, die das Gesundheitssystem durch neurologische Erkrankungen zu bewältigen hat.

Mit Eva Hilger konnte auch die Chefärztin der Sozialversicherungsanstalt der Selbständigen (SVS) für die Podiumsdiskussion gewonnen werden: „Die SVS ist sich des Stellenwertes der Präventionsmedizin enorm bewusst. Dieser ist nicht geringer als jener der Reparaturmedizin. Die Gehirngesundheit ist hier natürlich ein ganz wesentlicher Faktor, den es zu berücksichtigen gilt. Wir haben uns auch auf die Fahnen geschrieben, die Gesundheitskompetenz der Menschen zu verbessern. Das funktioniert sehr gut mit Aufklärung, Information und auch mit spezifischen Programmen, bei denen wir auch immer Jahresschwerpunkte haben.“

Ingo Raimon, Präsident der Verband der pharmazeutischen Industrie Österreichs (Pharmig), betonte die wichtige Zusammenarbeit von Politik, Medizin, Institutionen und Industrie: „Kernaufgabe und Beitrag der Pharmaindustrie ist die Forschung und Entwicklung neuer Arzneimittel zur Behandlung und im Idealfall zur Heilung und zur Verbesserung der Krankheitssymptome und Krankheitssituation. Jede Verbesserung zum derzeitigen Ist-Stand ist ein Erfolg und erspart den Patient:innen und Angehörigen Leiden.“ Die Diskussion habe die Möglichkeit gegeben, das Thema Hirngesundheit aus verschiedenen Perspektiven zu beleuchten. „Wir haben damit nun auch den Auftrag der Politik bekommen, seitens der ÖGN detaillierte Maßnahmen zu erarbeiten und dabei mehrere Berufsgruppen und Sektoren miteinzubeziehen. Wir werden uns dabei für andere Fachdisziplinen öffnen und in bildungsfernen Schichten, bei Jugendlichen und Heranwachsenden starten, um die Kenntnis über Gehirngesundheit zu fördern und neurologische Erkrankungen zu verhindern“, zog ÖGN-Präsident Christian Enzinger sein Resümee. (red)