Präventionsprogramm im Vollbetrieb

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Das Präventionsprogramm „Frühe Hilfen“, das Kindern durch frühzeitige Unterstützung in der Familie einen guten Start ins Leben ermöglicht, wird ab Herbst in ganz Wien ausgerollt.

„Frühe Hilfen ist ein Angebot für Jungfamilien, Schwangere und Kinder bis zu drei Jahren, um in Krisensituation oder schwierigen Situationen die Familien zu unterstützen“, sagte Wiens Vizebürgermeister Christoph Wiederkehr (NEOS) bei einer Pressekonferenz am Montag. Wenn ein Kind auf die Welt komme, sei dies „im Leben ein sensibler Bereich, eine sensible Lebensphase“, in der Familien oft belastet seien. Durch das Angebot werden Betroffene frühzeitig entlastet, deren Kompetenzen gestärkt und Hilfen organisiert – etwa bei Unsicherheit oder Überforderung im Umgang mit dem Kind genauso wie bei sozialen Belastungen, z.B. finanziellen Notlagen oder sozialer Isolation, bei psychischen Problemen der Eltern oder im Falle besonderer Herausforderungen beim Kind, wie Frühgeburtlichkeit oder Entwicklungsauffälligkeiten. Das Angebot wird zunächst mit EU-Mitteln, ab kommenden Jahr durch die Stadt Wien, das Sozialministerium und die Österreichische Gesundheitskassa (ÖGK) finanziert.

Die örtliche Aufteilung in der Stadt übernehmen die Organisationen „Diakonie Eine Welt Sozialdienst“, „die möwe“ und „Volkshilfe Wien“, die im Vergabeverfahren der ÖGK den Zuschlag für die Durchführung in der österreichischen Hauptstadt erhielten. Je nach Wohnort werden die Eltern von Familienbegleiter:innen einer der drei Organisationen kontaktiert. Dabei sollen die Synergien der drei Organisationen genutzt werden, die ihre langjährige Expertise in den Bereichen Kinderschutz, Kinder- und Jugendhilfe und Migration einbringen. Rund sechs Prozent der Familien mit Kindern bis zum Alter von drei Jahren sind in Wien belastet, sagte Hedwig Wölfl, Geschäftsführerin der „möwe“. Rund zehn Prozent brauchen ab und zu Unterstützung. Vor rund zehn Jahre habe man mit vier Familienbegleitern begonnen, nun sind es rund 40. Mittlerweile werden rund 600 Familien in der Bundeshauptstadt betreut, diese Zahl habe sich sein 2014 verzehnfacht. (red)

Service: Die „Frühe Hilfen Wien“ sind telefonisch (Mo-Fr. 09.00-17.00h) unter 01/38 9 83 sowie per Mail anfrage@fruehehilfen.wien erreichbar. Mehr Informationen unter www.fruehehilfen.wien