Studie: Hustensaft als Krebskiller?

Ein spezieller Bestandteil von Hustensäften gibt Hoffnung für die Therapie von Brustkrebs, teilen Forschende aus der Schweiz mit.

In der Brustkrebstherapie scheitert die Behandlung einer fortgeschrittenen Erkrankung oftmals an gegen Medikamente resistenten Tumorzellen. So auch beim Wirkstoff Alpelisib, der nun von Forscher:innen der Universität Basel unter der Leitung von Mohamed Bentires-Alj genauer unter die Lupe genommen worden ist. Sie haben herausgefunden, dass die Resistenzen dadurch entstehen, dass Mutationen das Protein NF1 ausschalten, was gewisse Mechanismen in der Zelle durcheinanderbringt und so einen Therapieerfolg verhindert. Und: Auch der Energiehaushalt der Zelle ist betroffen, weshalb die Forscher:innen mit dem Antioxidans N-Acetylcystein – ein bekanntes Nahrungsergänzungsmittel, sowie ein Bestandteil von schleimlösenden Medikamenten und Hustensäften – experimentierten, um den NF1-Verlust zu simulieren.

Zur Überraschung der Wissenschaftler:innen hatte die Substanz jedoch den gegenteiligen Effekt: Sie stellte die Wirkung von Alpelisib in resistenten Krebszellen wieder her und verstärkte sie sogar. Dies geschieht durch einen zusätzlichen Eingriff in einen anderen Signalweg, der ebenfalls eine wichtige Rolle beim Tumorwachstum spielt. Studienleiter Bentires-Alj denkt, dass eine Kombination von N-Acetylcystein mit Alpelisib die Behandlung von fortgeschrittenem Brustkrebs verbessern könnte. Der nächste Schritt wäre nun, die im Labor beobachteten positiven Effekte in klinischen Studien mit Brustkrebs-Patientinnen zu bestätigen. Die vielversprechenden Ergebnisse wurden im Fachblatt „Cell Reports Medicine“ publiziert. (red/APA)

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