Superwahlwochenende bei Ärzten bringt erneut Überraschungen

Die Ärzteschaft in Niederösterreich, Kärnten und Vorarlberg hat am Wochenende gewählt. In Niederösterreich und Vorarlberg wird es Wechsel geben. In Kärnten verzeichnete die amtierende Präsidentin Zugewinne.

Insgesamt neun Fraktionen haben sich am Samstag der Wahl in die Ärztekammer für Niederösterreich gestellt. Als stimmenstärkste Fraktion ging die Liste „ARGUS – Arbeitsgemeinschaft Unabhängiger Spitalsärzte“ mit 14 Mandaten hervor (2017 angetreten als „ARGUS – Sattler/Gallob/Walentich“ mit 11 Mandaten). An der zweiten Stelle folgt die Fraktion „Ärzteverband NÖ – Team Dr. Andreas Stippler“ mit 13 Mandaten (2017: 19 Mandate). Die drittmeisten Stimmen erhielt „#RELOAD – Hasenhündl/Wiltos/Zeitelberger/Frühwirth“ mit 7 Mandaten (2017 angetreten als „Die Engagierten – Reisner, Hasenhündl, Laschitz, Unterweger / Wahlärzte, Spitalsärzte, Kassenärzte“ 11 Mandate). Reisner war als Präsident nicht mehr angetreten. Die weitere Verteilung der Mandate: „Die Niedergelassenen/IGMed/ARGUS/Hausarzt:konkret“ (5 Mandate), „Die UNABHÄNGIGEN“ 3 Mandate, „Plattform Freiwilligkeit“ (3 Mandate), die „Liste Integrative Medizin (LIM)“ (1 Mandat), „Gemeinsam Zukunft gestalten – Team Martina Dinhobl“ (3 Mandate) und „MFG – Liste Horst Schuller“ (4 Mandate). Den Einzug in die Vollversammlung haben damit alle angetretenen Fraktionen geschafft. Am 27. April erfolgt die konstituierende Sitzung.

Bei der Kärntner Ärztekammerwahl am Freitag hat die Liste der amtierenden Präsidentin, Petra Preiss, die meisten Mandate bekommen. Die Liste „Preiss-und-Team“ sicherte sich zehn von 26 Mandaten, auf Platz zwei landete mit acht Mandaten die Liste Wahlärzte, Spitalsärzte und Kassenärzte Kärnten (WSKTN). An dritter Stelle folgt die „Plattform Niedergelassene“, Platz vier belegt die erstmals angetretene LFÄ und auf Platz fünf landete „Wir.Ärzte“. Bei der Wahl 2017 hatte WSKTN die meisten Mandate geholt (acht in der Kurie der Angestellten, zwei bei den Niedergelassenen). Die Liste „Preiss-und-Team“ erhielt neun Mandate.

In Vorarlberg trat „aufgrund der inneren stabilen standespolitischen Situation“, so die Ärztekammer, nur eine Gemeinschaftsliste zur Wahl an. Es ging also laut Ärztekammer vor allem darum, die Interessensvertreter zu bestätigen. An der Spitze der Ärztekammer wird es dennoch zu einem Wechsel kommen, da der bisherige Präsident Michael Jonas bei der konstituierenden Vollversammlung am 25. April nicht mehr kandidiert. „Das Antreten nur einer Gemeinschaftsliste ist ein Zeichen, dass die Kammermitglieder mit der Arbeit der bisherigen Interessensvertretung sehr zufrieden sind“, erklärte Burkhard Walla, derzeitiger Vizepräsident der Ärztekammer für Vorarlberg. Beobachter gehen davon aus, dass der Facharzt für Innere Medizin die Nachfolge von Jonas antreten wird.

Aus Wien meldet die neue Koalition, dass man um eine Fraktion gewachsen sei. Man freue sich, bekanntgeben zu dürfen, „dass wir unsere Koalition erweitern konnten und somit eine solide Mehrheit in allen Gremien erreichen konnten“, gaben die Vertreter rund um den aktuellen Vizepräsident Johannes Steinhart am Freitag bekannt. Am Montag noch hatte Steinhart wie berichtet mitgeteilt, dass er eine neue Koalition aus sieben Fraktionen gebildet habe – und davon ausgeht, in der konstituierenden Sitzung am 3. Mai zum neuen Präsidenten gewählt zu werden. Damit will er den bisherigen Präsidenten Thomas Szekeres ablösen. Am Freitagabend hieß es seitens der Koalition, dass mit „ÄfÄ – Ärzt*innen für Ärzt*innen“ eine weitere Fraktion zur Zusammenarbeit gewonnen werden konnte. Insgesamt komme man damit nun auf 56 von 90 Mandaten. (rüm)