Tarifstreit: Kärntner Ärztekammer setzt Protestmaßnahmen

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Aufgrund von erfolgloser Kassenvertragsverhandlungen droht die Kärntner Ärztekammer damit, Leistungen stufenweise zu reduzieren.

In den kommenden Wochen sollen die ärztlichen Leistungen in einzelnen Kärntner Bezirken reduziert werden. Das verkündete die Kärntner Ärztekammer nach erfolglosen Kassenvertragsverhandlungen mit der Österreichischen Gesundheitskasse (ÖGK). „Es ist inakzeptabel, dass die ÖGK die gesamten Kassenhonorare im Jahr 2024 nur um 3,5 Prozent anhebt, obwohl die Inflation im Betrachtungszeitraum mehr als neun Prozent beträgt. Die ÖGK wird die Verantwortung tragen müssen, wenn die gesundheitliche Versorgung beeinträchtigt wird“, teilten der Präsident der Kärntner Ärztekammer Markus Opriessnig und der Sprecher des niedergelassenen Bereichs Wilhelm Kerber kürzlich mit. Die Protestmaßnahmen sollen in einem Stufenplan durchgeführt werden: Ab Mitte März soll der hausärztliche Bereitschaftsdienst zurückgefahren werden, dann folgen reguläre Ordinationszeiten – vorerst bezirksabhängig, möglicherweise aber auch landesweit, sollte sich die ÖGK nicht gesprächsbereit zeigen.

Die ÖGK teilte zu dem Tarifstreit Anfang Februar mit, die Kärntner Ärztekammer fordere eine nachträgliche Tarifanhebung als „Inflationsausgleich“. Da eine solche vertraglich nicht vereinbart sei, könne man sie nicht umsetzen. Laut ÖGK würde 2024 eine Honorarsteigerung über der Inflationsrate erwartet. (kagr/APA)