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Die Statistik Austria hat die aktuellen Zahlen zu Todesraten und –ursachen veröffentlicht. Es zeigen sich deutliche Unterschiede zwischen Männern und Frauen.
In Österreich sind im Jahr 2024 laut Statistik Austria insgesamt 88.486 Menschen verstorben, davon 44.450 Frauen und 44.036 Männer. Damit lag der Anteil der verstorbenen Frauen bei 50,2 Prozent und jener der Männer bei 49,8 Prozent. Zwei Todesursachen dominierten das Gesamtbild: 34,3 Prozent der Sterbefälle waren auf Herz-Kreislauf-Erkrankungen zurückzuführen, 24,3 Prozent auf Krebs. An dritter und vierter Stelle folgten Erkrankungen der Atmungsorgane (6,2 Prozent) sowie Verletzungen und Vergiftungen (6,1 Prozent).
Trotz ähnlich hoher Fallzahlen war die Sterblichkeitsrate bei Männern deutlich höher als bei Frauen. Statistik Austria weist für Männer 1.112,2 Verstorbene je 100.000 Personen aus, bei Frauen waren es 765,0. Besonders bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen zeigte sich dieser Unterschied: Männer starben daran mit einer Rate von 375,4 pro 100.000, Frauen mit 270,8. Im Fall von Herzinfarkten war die Sterblichkeit bei Männern sogar 2,4-mal so hoch wie bei Frauen. Auch bei Krebserkrankungen lag die Sterblichkeit bei Männern höher – insgesamt um das 1,5-Fache. Besonders große Unterschiede gab es bei Kehlkopfkrebs, dessen Sterblichkeitsrate bei Männern achtmal so hoch war wie bei Frauen. Weitere auffällige Differenzen zeigten sich bei Speiseröhren-, Blasen- und Leberkrebs. Nur in wenigen Bereichen waren Frauen stärker betroffen: Bei Schilddrüsenkrebs war die Sterblichkeit 1,5-mal höher als bei Männern, bei Brustkrebs ebenfalls deutlich höher, was allerdings vorwiegend Frauen betrifft.
Bei Krankheiten der Atmungsorgane – etwa COPD oder Pneumonie – lag die Sterblichkeitsrate der Männer ebenfalls 1,5-mal über jener der Frauen. Ähnliches galt für Erkrankungen des Verdauungssystems (1,6-fache Sterblichkeit), insbesondere für Leberzirrhose (2,4-fach). Auch bei Verletzungen und Vergiftungen war die Sterblichkeit bei Männern mehr als doppelt so hoch. Besonders groß war der Unterschied bei Suiziden und Verkehrsunfällen, wo Männer rund viermal so häufig starben wie Frauen. Umgekehrt wiesen Frauen höhere Sterblichkeitsraten bei Morbus Alzheimer (1,4-fach) und vaskulärer Demenz (1,2-fach) auf. (kagr)