Vorschau: Höhepunkte der nächsten Woche im Gesundheitswesen

Am Sonntag schon wissen, was ab Montag passieren wird: mit dem RELATUS-MED-Terminüberblick. Jeden Sonntag wirft die Redaktion einen Blick auf die kommende Woche.

Innenpolitisch wird in Sachen Gesundheit kommende Woche vor allem der Verfassungsgerichtshof im Blickpunkt stehen: die am 25. November begonnene Dezember-Session behandelt weiter die Sozialversicherungs-Organisationsreform. Zahlreiche Antragsteller sehen unter anderem einen Verstoß gegen verfassungsrechtliche Grundsätze der Selbstverwaltung. Ob eine Entscheidung dazu noch diese Woche kommt ist noch ungewiss, Beobachter rechnen aber noch mit einem Urteil vor Weihnachten. Ebenso offen sind die Regierungsverhandlungen zwischen ÖVP und Grünen. Ein Ende ist hier vorerst nicht absehbar.

Sicher steht das wachsende Problem der Lieferengpässe bei Medikamenten kommende Woche wieder ganz oben auf der politischen Agenda. Die Gesundheitsminister der EU-Länder beraten am Montag in Brüssel über die Arzneimittelpolitik und eine verbesserte Kooperation und Koordination in diesem Bereich. Arzneimittelknappheit ist in vielen Ländern der Europäischen Union ein bekanntes Phänomen, hieß es im Vorfeld in Ratskreisen. Diskutieren werden die Minister unter anderem über ein automatisches Frühwarnsystem für die Bestände und punktuelle Exportverbote. Ein weiterer Brennpunkt ist die Preispolitik von pharmazeutischen Unternehmen, die vielen Ländern auf Kritik stößt.

Medizinisch geht es kommende Woche unter anderem um die künftige Versorgung von Krebspatienten. Bei der Behandlung von Krebs ist Österreichs weitestgehend noch eine Insel der Seligen, doch um diesen Status quo auch in Zukunft aufrechtzuerhalten, müssen zwingend weitreichende strukturelle Maßnahmen gesetzt werden, sagen Experten. Um die Betreuung der heimischen Krebs-Patienten sicherzustellen, bilden sieben onkologisch fokussierte, medizinische Fachgesellschaften einen bemerkenswerten Schulterschluss und richten Forderungen an die Entscheidungsträger des Gesundheitssystems. Am Donnerstag stellen sie ihre „Agenda Krebs 2030“ bei einer Pressekonferenz vor. Ebenfalls einen Ausblick machen am Donnerstag die heimischen Gemeinden. Gemeindebund-Präsident Alfred Riedl und WIFO-Leiter Christoph Badelt berichten bei der Pressekonferenz mit dem Titel „Gemeindefinanzen: Bilanz und Ausblick“ wohl auch über steigende Gesundheitsausgaben, die den Kommunen Sorgen bereiten. (rüm)