Welt-HPV-Tag: Förderpreis soll mehr Bewusstsein schaffen

Humane Papillomaviren HPV

Am kommenden Freitag ist Welt-HPV-Tag. Experten nehmen das zum Anlass an die HPV-Impfung zu erinnern. In Österreich liegt die Durchimpfungsrate derzeit unter 50 Prozent.

In Österreich erkranken rund 400 Frauen pro Jahr an Gebärmutterhalskrebs und etwa 6.000 Frauen erleiden operationsbedürftige Vorstufen. Rund 120 bis 180 Fälle der Krebserkrankungen sind einer Infektion mit Humanen Papilloma-Viren zuzuschreiben, Viren, die beim Geschlechtsverkehr übertragen werden können. Schutz vor einer Infektion bietet die HPV-Impfung. Diese ist seit 2014 im Gratis-Kinderimpfprogramm enthalten. „Der Stellenwert der HPV-Impfung ist unumstritten. Es ist die erste Impfung gegen Krebs, die bewiesen hat, wenn es eine endsprechende Durchimpfungsrate gibt, dass wir HPV-verursachten Gebärmutterhalskrebs ausrotten können. Voraussetzung ist es, eine entsprechende Durchimpfungsrate von 90 Prozent zu erreichen, wie von der WHO empfohlen. In Österreich liegt die Durchimpfungsrate unter 50 Prozent. Hier ist noch viel Luft nach oben“, sagt Christian Schauer, Präsident der Arbeitsgemeinschaft für gynäkologische Onkologie (AGO).

Der in Österreich erhältliche Impfstoff deckt zu 90 Prozent jene HPV-Stämme ab, die für Gebärmutterhalskrebs, Genitalwarzen aber auch Analkrebs verantwortlich sind. „Da der Schutz gegen einen der im Impfstoff enthaltenen HPV-Typen am höchsten ist, wenn vor den ersten sexuellen Kontakten geimpft wird, sollte dieses Zeitfenster möglichst lückenlos genützt werden. Aber auch nach dem ersten Geschlechtsverkehr ist es wichtig, Mädchen und Buben möglichst früh gegen HPV zu impfen, da die Immunantwort umso besser ist, je jünger die Mädchen und Buben zum Zeitpunkt der Impfung sind“, erklärt Christoph Grimm, Präsident elect der AGO; Klinische Abteilung für Allgemeine Gynäkologie und Gynäkologische Onkologie, Medizinische Universität Wien.

Mit Hilfe eines 6-Punkte-Programmes ist es das Ziel der AGO, die Vision der WHO für 2030 in die Tat umzusetzen und HPV-bedingten Gebärmutterhalskrebs auszurotten. Ein neuer Förderpreis des biopharmazeutischen Unternehmens Merck Sharp & Dohme („MSD-Förderpreis zur Aufklärung über Humane Papillomaviren“) soll dabei helfen, Projekte zu fördern, die das Bewusstsein für dieses Thema schärfen. (red)

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