Nach einem alarmierenden Anstieg in der Pandemie sinkt die Zahl neuer Typ-2-Diabetes-Fälle bei Kindern und Jugendlichen wieder. Ein Hoffnungsschimmer – mit klarer Botschaft für Prävention und Frühdiagnostik.
Nach den gravierenden Auswirkungen der Covid-19-Pandemie auf die Gesundheit von Kindern und Jugendlicher scheint sich die Lage nun zu bessern: Neue Daten, präsentiert beim Diabetes-Kongress in Berlin, zeigen einen Rückgang der Neuerkrankungen von Typ-2-Diabetes auf 1,5 pro 100.000 Patient:innenjahre im Jahr 2023. Im Lockdown-Jahr 2021 lag die Inzidenz bei 2,1 Fällen. Während Bewegungsmangel, Gewichtszunahme und vermehrter Medienkonsum während der Pandemie zu einem spürbaren Anstieg von Typ-2-Diabetes-Fällen bei Kindern und Jugendlichen führten, hat sich der Lebensstil bei Heranwachsenden nun wieder verbessert, erklärt Jessica Bokelmann vom Universitätsklinikum Schleswig-Holstein. Auch das zuvor auffällige Geschlechterverhältnis unter den Erkrankten – Buben erkrankten häufiger als Mädchen – hat sich wieder normalisiert.
Die Ergebnisse basieren auf der Auswertung von Daten aus über 400 Behandlungseinrichtungen im deutschsprachigen Raum. Ziel der Initiative ist es, durch strukturierte Dokumentation und vergleichbare Qualitätsindikatoren die Versorgung von Diabetespatient:innen kontinuierlich zu verbessern. Und: Die Zahl der Diabetes-Erkrankungen nimmt bei Kindern und Jugendlichen dennoch seit Jahren stetig zu – Präventionsarbeit und frühzeitige Intervention bleiben zentrale Aufgaben, um eine erneute Zunahme dieser vermeidbaren Erkrankung zu verhindern. (red/APA)