Wie die Bürokratie die Ärzteschaft belastet

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Die Österreichische Ärztekammer fordert eine Initiative zur Befreiung der Ärzteschaft von bürokratischen und dokumentarischen Tätigkeiten.

„Die bürokratischen und dokumentarischen Tätigkeiten unserer Ärztinnen und Ärzte haben ein Ausmaß erreicht, das unsere Gesundheitsversorgung sogar gefährden kann. Lasst unsere Ärzte endlich das machen, was sie können und wofür wir sie jahrelang ausgebildet haben – nämlich Ärzte sein, die sich um ihre Patienten kümmern. Mit ausreichend Zeit für umfassende Gespräche, Untersuchungen, Diagnosen und Therapien. Ich fordere die Politik daher auf, das endlich auch praktisch zu unterstützen und eine Initiative zur Befreiung der Ärzteschaft von dieser überbordenden Bürokratie zu starten“, befindet Johannes Steinhart, Präsident der Österreichischen Ärztekammer.

Schon eine Spitalsärztebefragung im Jahr 2019 hatte ergeben, dass nur 58 Prozent der wöchentlichen Arbeitszeit tatsächlich auf ärztliche Aufgaben entfallen, 37 Prozent auf Administration und fünf Prozent auf Lehre und Forschung. Das habe sich zugespitzt. Zuletzt hatte auch Edgar Wutscher, Vizepräsident der Österreichischen Ärztekammer und Bundeskurienobmann der niedergelassenen Ärzte, die Krankenversicherungen aufgefordert die Rahmenbedingungen für niedergelassene Ärzt:innen zu verbessern. Verbesserungsbedarf gebe es genug: Sei es in Bezug auf den einheitlichen Leistungskatalog, den Abbau von Bürokratie, verbesserte Möglichkeiten für Gesprächsmedizin oder die Wertschätzung für Wahlärztinnen und Wahlärzte: „Das sind nur einige Themen, bei denen dringender Handlungsbedarf der Kasse gegeben ist“, sagte Wutscher. (rüm)