Wiener Dermatologen sehen Fortschritte in Melanomtherapie

Forscher der Universitätsklinik für Dermatologie der Meduni Wien zeigen neue Möglichkeiten in der Immuntherapie bei Hautkrebs. Bisher schlagen gängige Therapien nur bei weniger als der Hälfte aller Patienten dauerhaft an.

Die Krebsforschung hat sich bisher auf die T-Lymphozyten konzentriert, wenn es um Weiterentwicklung moderner Immuntherapien ging. Jetzt konnte ein Forscherteam um die Dermatologen Johannes Griss und Stephan Wagner von der Universitätsklinik für Dermatologie der Meduni Wien zeigen, dass auch spezielle Subtypen dieser B-Zellen eine essenzielle Rolle in der Immunantwort gegen das Melanom spielen. Dieses Resultat könnte zur Entwicklung deutlich verbesserter Immuntherapien beitragen, teilt die Meduni mit. Die Studie wird im Topjournal „Nature Communications“ publiziert.

In der Bekämpfung von Krebs liegt der Fokus seit einigen Jahren in der Entwicklung neuer immuntherapeutischer Verfahren, um körpereigene Abwehrstoffe zu nutzen. Dabei kommt den T-Lymphozyten eine wichtige Funktion zu, weil sie Tumorzellen erkennen und zerstören können. Die wissenschaftliche Forschung setzte daher maßgeblich bei der Aktivierung von T-Lymphozyten unter Immuntherapie an. Trotz großer Fortschritte in diesem Feld schlagen die gängigen Therapien nur bei weniger als der Hälfte aller Patienten dauerhaft an, berichtete die Meduni. Dem Team um Griss und der Gruppe um Wagner sei nun in Kooperation mit dem EMBL-European Bioinformatics Institute ein entscheidender Nachweis gelungen: Spezifische Subtypen von B-Lymphozyten regulieren demnach die Rekrutierung und Aktivierung u.a. von T-Lymphozyten im Melanom. Darüber können sie Immunantworten gegen Melanomzellen unterstützen und den Erfolg von Immuntherapien erheblich steigern. (APA)