Adipositas: Influencer starten Kampagne in den sozialen Medien

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Immer mehr junge Menschen sind mit starkem Übergewicht und Adipositas konfrontiert. Nun machen erstmals Social Media Influencer mit einer Kampagne auf das Thema und seine Folgen aufmerksam.

„Übergewicht ist ein Gesundheitsrisiko. Ich selbst habe immer gegen mein Übergewicht gekämpft und hätte ich nicht medizinische Unterstützung bekommen, hätte ich jetzt wahrscheinlich Bluthochdruck und Diabetes. Daher möchte ich vor allem mit jungen Menschen zum Thema Adipositas ins Gespräch kommen“, sagt der bekannte Physiker Werner Gruber. Als Mitglied der beliebten „Science Busters“ wurde der Wissenschaftler und Autor einem breiten Publikum bekannt. Auch jungen Influencern ist das Thema ein besonderes Anliegen. Sie wollen mit einer Kampagne in den Sozialen Medien darauf aufmerksam machen. Gemeinsam mit Werner Gruber haben sie sich daher zum Training und Videoshooting im „Skillbeast Jungle“ im 9. Wiener Gemeindebezirk getroffen.

„Das Thema muss rasch zurück an die Spitze der politischen Agenda. Je schneller, umso mehr können wir Folgeerkrankungen reduzieren oder manchmal sogar verhindern“, begrüßt Joakim Huber, Präsident der Österreichischen Adipositas Gesellschaft, die Initiative der jungen Influencer. Für die Gesundheit der Betroffenen zählt jedes Kilo. Aber auch für das Gesundheitssystem und die Wirtschaft ist Adipositas eine Belastung. Gerade die Behandlung von Folge-Erkrankungen ist sehr teuer. 8% der Gesundheitsausgaben in Österreich würden für Adipositas ausgegeben, errechnet die OECD. Das entspricht rund 3,5 Milliarden Euro pro Jahr. Rechnet man indirekte Kosten für Arbeitsunfähigkeit oder Frühpensionierungen dazu, reduziert Adipositas das österreichische BIP um gleich 3,3%. Das entspricht rund 12 Milliarden Euro pro Jahr.

Das Thema geht aber weit über Zahlen und Kosten hinaus. Menschen mit Adipositas kämpfen nicht nur mit gesundheitlichen Problemen, sie erfahren häufig auch Ausgrenzung, Beschimpfungen und andere Formen der Stigmatisierung. (red)