Apotheken starten Kampagne um Impflücken zu schließen

Gerhard Kobinger (c) ÖVIH/APA-Fotoservice/Hörmandinger

Mit einem Impfpass-Check, der vom vom 1. bis 19.10. in den heimischen Apotheken angeboten wird, wollen diese helfen, Impflücken zu schließen. Im Fokus dabei stehen etwa Influenza- und Pneumokokken-Impfungen.

Die Österreichische Apothekerkammer, der Österreichische Apothekerverband und der Österreichische Verband der Impfstoffhersteller haben den Impfpass-Check vom 1. bis zum 19. Oktober in allen österreichischen Apotheken ins Leben gerufen. Er wurde am Dienstag bei einer Pressekonferenz in Wien vorgestellt. In den kommenden knapp drei Wochen kann man in jeder Apotheke seinen Impfpass überprüfen und sich über notwendige Impfungen informieren lassen.

„Impfungen sind in Österreich ein höchst emotionales Thema. In der Impfpraxis erlebt man oft Menschen, die Impfungen skeptisch gegenüberstehen, ohne dass sie selbst wissen, warum“, berichtete Herwig Kollaritsch vom Zentrum für Reisemedizin in Wien. Vorhandene Skepsis würde oft durch Social Media und Medienberichte über (angebliche) Impfzwischenfälle befeuert. Außerdem würden junge Menschen oft gar nicht mehr wissen, was Infektionskrankheiten wie Masern anrichten können. Zusätzlich haben Änderungen im Impfplan dazu geführt, dass die Generation der 25- bis 35-Jährigen nur eine Impfung gegen Masern/Mumps anstatt der erforderlichen zwei Masern/Mumps/Röteln-Impfungen erhalten hat. Die Apotheke sei daher ein wichtiger Ort, um gerade diese Gruppe der jungen Erwachsenen zu erreichen, sagte Kollaritsch.

Ganz besonders schlecht bestellt ist es in Österreich um die Influenza-Impfung. „Die Durchimpfungsrate ist beschämend niedrig“, konstatierte Christoph Wenisch von der Infektiologie und Tropenmedizin am SMZ Süd-KFJ-Spital der Stadt Wien. Ähnlich wie mit der Influenza verhält es sich auch mit Lungenentzündungen. Auch diese werden von vielen Leuten unterschätzt, obwohl sie sehr gefährlich sein können.

Wer sich nicht sicher ist, ob er oder sie gegen Krankheiten geimpft ist oder in eine Risikogruppe fällt, kann dies ab sofort im Rahmen des Impfpass-Checks in der Apotheke überprüfen lassen. „Ziel dieser Aktion ist es, unkompliziert und ohne langwierige Terminvereinbarung einen Überblick über notwendige Impfungen und die korrekten Abstände zur Auffrischung zu geben und für diese einheitliche, evidenzbasierte Empfehlungen auf Basis des Österreichischen Impfplans auszusprechen“, erläuterte Gerhard Kobinger, Präsidiumsmitglied der Österreichischen Apothekerkammer. (red)