Analyse zeigt regionale Verordnungslücken mit Biosimilars

Das aktuelle Biosimilars-Barometer zeigt, dass der Einsatz im Krankenhausbereich bereits wesentlich stärker verankert ist, als im niedergelassenen Bereich.

Die Verordnung von Biosimilars – gleichwertigen Nachfolgemedikamente von Biologika – kann Behandlungskosten um über 50 % senken. Der Hersteller Sandoz Österreich präsentierte im Rahmen des Austrian Health Reports 2022 erstmals ein Biosimilars-Barometer, um aufzuzeigen, wie sich die Nutzung biotechnologisch hergestellter Arzneimittel entwickelt. Im Krankenhausmarkt liegt der durchschnittliche (ungewichtete) Biosimilars-Anteil an den Referenzprodukten bei 87 %, im niedergelassenen Bereich bei 27 %. Eine bundesweite Analyse sog. TOP 6 +1 Moleküle zeigt darüber hinaus große regionale Unterschiede bei den Biosimilar-Anteilen: In Wien liegt der Biosimilars-Anteil für die wichtigsten Wirkstoffe (Bevacizumab, Adalimumab, Enoxaparin-Natrium, Trastuzumab, Rituximab, Etanercept, Infliximab) im Gesamtmarkt bei 71 %, in Niederösterreich bei 59 % und im Burgenland gar nur bei 48 %. Alle Anteile basieren auf Umsatz bewertet zu Fabriksabgabepreisen.

Bezogen auf den gesamten Arzneimittelmarkt wächst der Umsatzanteil für biologische Wirkstoffe überproportional: 35,6 % des Umsatzes sind Biologika zuzurechnen. Anteil und Anzahl von Biosimilars steigen langsam, aber stetig: Rund 12 % des Biologika-Umsatzes sind laut Biosimilars-Barometer gleichwertigen Nachahmerprodukten zuzurechnen. „In der Anwendung gibt es je nach Wirkstoff aber eindeutig Luft nach oben“, erklärt Bong Song, Business Unit Head Specialty Sandoz Österreich. (red)