Apotheker stellen Bedingungen für Fortführung von e-Rezept

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Der Apothekerverband begrüßt Überlegungen der Gesundheitskasse, das e-Rezept fortzuführen und auszubauen. Der Mehraufwand bei der Abwicklung in den Apotheken müsse aber abgegolten werden.

Zu Beginn der Corona-Krise wurde angesichts eingeschränkter Verfügbarkeit der Ordinationen die Rezeptabwicklung auf Fax, E-Mail und provisorische elektronische Übertragung umgestellt. Was für die Patienten eine deutliche Erleichterung war, führte aber in den Apotheken zum Teil zu chaotischen Zuständen, die nur mit enormem Mehraufwand zu bewältigen waren. Die rechtlichen, vertraglichen und technischen Mängel seien klar zu Tage getreten, sagt Thomas Veitschegger, Vizepräsident des Österreichischen Apothekerverbands: „Wenn für ÖGK-Chef Wurzer die Weiterführung des papierlosen Rezepts vorstellbar ist, dann wird das nur gehen, wenn die Rahmenbedingungen stark verbessert und die enormen Aufwände auch entsprechend abgegolten werden.“

Die Idee des e-Rezepts sei die Weiterentwicklung im Sinne der Ressourceneffizienz, die allen Beteiligten Vorteile bringen soll. In der aktuellen Version würden diese Vereinfachungen für die Patienten allerdings klar auf Kosten der Apotheker gehen. „Hier muss im nächsten Schritt ein Ausgleich geschaffen werden, über Abgeltungen und vertragliche Vereinbarungen – bevor man das e-Rezept dann tatsächlich implementiert. Zudem müssen sämtliche Fragen rund um den Schutz der sensiblen Patientendaten geklärt werden“, fordert Veitschegger. Die Apothekerkammer habe schon Mitte März um einen Termin bei der ÖGK gebeten, die bis dato aber das Gespräch mit den Apothekern noch nicht aufgenommen habe. „Im Zuge dieser Verhandlungen wird auch zu klären sein, wie die technische Seite aussehen soll, aber auch die gesamtvertragliche Ausgestaltung zwischen Apotheken und Gesundheitskasse ist noch zu klären. Am Ende des Tages soll die Einführung des e-Rezepts eine Verbesserung für alle darstellen: Patienten, Apotheken, Ärzte sowie für die Gesundheitskasse selbst“, sagt Jürgen Rehak, Präsident des Österreichischen Apothekerverbands. (red)