Apotheker überzeugt: Zeitdruck bremst Therapietreue

Eine große Zahl an Menschen ist nicht nur skeptisch im Hinblick auf die Corona-Impfung, auch generell lässt die Therapietreue nach. Das ist das Ergebnis einer Umfrage des Newskanals RELATUS PHARM.

Die Apotheker orten eine mangelnde Therapietreue (Non-Adherence) bei Patienten. Auf eine entsprechende Frage antworteten 60,5 % der Apotheker, dass die Non-Adherence bei ihren Patienten in den vergangenen zwei Jahren abgenommen hat.

Der Grund dafür dürfte auch bei den Apothekern selbst und den Rahmenbedingungen liegen: 36,3% der Apotheker sagen, dass sie das Thema selbst nicht interessiert und jene, die ein Problem in der mangelnden Therapietreue sehen wünschen sich zu 70,2 % mehr Zeit für Kommunikation. Denn – und da sind sich die Apotheker fast einig – verantwortlich für die Verbesserung der Adherence ist zwar der Arzt, sagen 90,1 % der Befragten. 55,4 % sehen die Verantwortung aber auch bei den Apothekern (Mehrfachnennungen möglich) und der Krankenversicherung (39,1 %).

Für eine Verbesserung der Therapietreue braucht es nach Ansicht der Apotheker neben mehr Zeit eine spezielle Honorierung (59,4 %), Patientenprogramme zur Aufklärung der Patienten (50,3 %) – auch eine Beobachtung durch Patientenpässe in Apotheken (29,1 %) könnte helfen.  (rüm)