Apothekerverband fordert einheitliche Corona-Vorgaben

(c) Apothekerverband/Wilke

Während die Masken in vielen Bereichen fallen, gelten in Apotheken weiterhin Schutzmaßnahmen. Gleichzeitig kämpfen Apotheken mit sinkenden Umsätzen und der Onlinekonkurrenz.

„Als Gesundheitsberuf begrüßen wir die Maßnahmen zur Eindämmung des Coronavirus und sind uns unserer Verantwortung bewusst. Daher haben die Apotheken bereits zu Beginn der Krise, rasch Sicherheitsmaßnahmen getroffen und erfolgreich umgesetzt. Jetzt geht es darum nachvollziehbare Regelungen zu schaffen, die von der Bevölkerung verstanden und mitgetragen werden“, sagt Jürgen Rehak, Präsident des österreichischen Apothekerverbandes. Ein Wirrwarr an verschiedenen Regelungen sei hier nicht hilfreich. Rehak: „Die Menschen müssen wissen woran sie sind, damit sie sich an Vorgaben halten können: Regelung A für den Supermarkt, Regelung B für die öffentlichen Verkehrsmittel und Regelung C für die Apotheken schafft Verunsicherung und letztlich Unmut. Daher plädieren wir für einheitliche Vorgaben, die der aktuellen Situation bei den Neuinfektionen entsprechen.“

Generell seien auch die Apotheken von der Krise wirtschaftlich getroffen wurden. „Wenn 22 Prozent der Apotheken Kurzarbeit anmelden mussten spricht das eine deutliche Sprache“, verweist Rehak auf eine Mitgliederbefragung des Apothekerverbands im April. Gerade in Einkaufszentren, Einkaufsstraßen und Tourismusregionen habe der „Lockdown“ teils massive wirtschaftliche Schäden verursacht, „Käufe im Internet haben das Problem sicherlich verschärft, auch wenn sich das genaue Ausmaß noch nicht beziffern lässt.“ Für uns ist das jedenfalls ein Alarmsignal – Onlinebestellungen bei Arzneimitteln gehen immer auch mit gesundheitlichen Risiken einher. Denn auch rezeptfreie Medikamente sollten nicht persönliche Beratung eingenommen werden. Auch sie können Wechsel- und Nebenwirkungen auslösen und die Gesundheit eines Menschen gefährden. Daher ist es entscheidend, dass der erste Weg immer in die Apotheke führt, wenn jemand ein Medikament braucht. (rüm)