Eine Milliarde zusätzlicher Antibiotika aus Tirol

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Der Generikariese Sandoz hat eine neue Antibiotika-Produktionsanlage in Österreich eröffnet. Damit soll die Kapazität massiv steigen.

Sandoz, Anbieter von Generika und Biosimilars, hat am Donnerstag eine neue Produktionsstätte in Kundl in Tirol eröffnet. Die neue Anlage und die automatisierten Produktionslinien werden die Produktionskapazität um 20 % im Vergleich zur derzeitigen Kapazität von 200 Millionen Packungen pro Jahr erhöhen. Durch den Ausbau der fertigen Darreichungsformen verfügt Kundl nun über eine Produktionskapazität von 240 Millionen Packungen pro Jahr, was einer mehr als Verdoppelung der Produktionsmenge gegenüber dem Jahr 2021 entspricht. Sandoz verfügt in Tirol über das einzige verbliebene große vertikal integrierte Produktionsnetzwerk für Penicillin in Europa – von pharmazeutischen Wirkstoffen (API) bis hin zu fertigen Darreichungsformen (FDF).

„Seit 77 Jahren machen wir in Kundl das, was wir am besten können: Penicillin, vom Wirkstoff bis zur fertig verpackten Tablette. Unser 50-Millionen-Euro-Investment in innovative Technologien, erhöht die Produktionskapazität“, sagt Peter Stenico, Country President Sandoz Österreich. Auf einer Produktionsfläche von 3.000 Quadratmetern ermöglichen neue Technologien die Herstellung von einer Milliarde zusätzlicher Penicillin-Tabletten und eine Verdoppelung der Menge an Trockensäften, die hauptsächlich bei Kinderarzneimitteln eingesetzt werden. „Kundl ist als Drehscheibe und Zentrum unserer Antibiotikaproduktion ein wahres Leuchtturmprojekt, wenn es um die Versorgungssicherheit mit Antibiotika geht. Diese Investition ist unser Beitrag, um Engpässe zu bekämpfen und den Zugang für Patientinnen und Patienten zu verbessern“, betonte Sandoz CEO Richard Saynor.

Um Österreich als Standort für Medikamentenproduktion und -entwicklung im europäischen und internationalen Kontext auf lange Sicht wettbewerbsfähig zu machen, sei eine langfristige Strategie unabdingbar, kommentierte PHARMIG Generalsekretär Alexander Herzog das Investment. „Das bedingt, dass Industrie, Wirtschaft, Gesundheit, Wissenschaft und Politik in Gemeinschaft handeln, und zwar im Sinne einer integrierten Standortpolitik.“ (rüm)