Erkältungssaison wirft Schatten voraus

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Entwicklungen auf der Südhalbkugel sind Gradmesser für die Erkältungssaison im Norden. Australien kämpft derzeit mit einer der stärksten Grippewellen der vergangenen Jahre. Vor allem Kinder sind stark betroffen.

Wer die Nachrichten aus Australien verfolgt, sieht, dass der Kontinent im Moment mit einer heftigen Welle an Grippeinfektionen und grippalen Infekten konfrontiert ist. Wie die Grippesaison in Australien ausfällt, ist meist ein Vorbote für das, was auf Europa im Winter zukommt. Und das scheint noch herausfordernder zu sein als schon im vergangenen Jahr: Laut der Commonwealth Scientific and Industrial Research Organisation (CSIRO), der staatlichen Behörde Australiens für wissenschaftliche und industrielle Forschung, ist die Grippewelle 2023 vergleichbar mit jener 2019 in Australien – die heftigste seit Beginn der Aufzeichnungen. Es wird erwartet, dass sie sogar noch stärker ausfallen wird.

Besonders besorgniserregend ist die Tatsache, dass vor allem Kinder stark davon betroffen sind. Laut Daniel Layton, Experte für Immunologie vom Australian Centre for Disease Preparedness des CSIRO, machen Kinder fast 80 Prozent der Hospitalisierungen aus, die meisten davon unter fünf Jahre. Er erklärt sich das damit, dass die Impfungsrate unter Kindern heuer niedriger ist als in den Jahren davor. Bei den Unter-Fünfjährigen liegt die Influenza-Impfungsrate bei knapp 23 Prozent, bei den Fünf- bis 15-Jährigen nur bei rund 13 Prozent.

In Österreich dauert es zwar noch ein paar Monate, bis die Erkältungssaison beginnt, aber auch hier appellierte Gesundheitsminister Johannes Rauch (Grüne) kürzlich dafür, sich impfen zu lassen: „Impfungen sind nach wie vor die beste Präventionsmaßnahme. Das gilt nicht nur für Corona, sondern auch für viele andere Erkrankungen. Ich empfehle daher allen, sich rechtzeitig bei den behandelnden Ärzt:innen zu erkundigen, welche Impfungen für den kommenden Herbst empfohlen werden“, empfiehlt der Gesundheitsminister. (kagr/APA)