EU-Gesundheitsminister tagen am Donnerstag und pochen auf Selbstversorgung

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Die EU soll unabhängiger bei Medizinprodukten wie Masken und bei Medikamenten werden. Wie das gehen soll wollen die Gesundheitsminister am Donnerstag diskutieren. Zudem will man die Weltgesundheitsorganisation stärken.

Der deutsche Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) will sich in der deutschen Ratspräsidentschaft für mehr Unabhängigkeit der EU bei der Versorgung mit Arzneimitteln und Schutzausrüstung einsetzen. „Es sollte sich nicht in China entscheiden, ob wir ausreichend Schutzmasken oder Medikamente haben“, sagte Spahn. In dieser Krise hätten Europäer erneut erfahren, dass „wir zusammenstehen müssen, um Gefahren abzuwehren.“ Außerdem will Spahn im Rahmen der Ratspräsidentschaft die EU-Krankheitsbekämpfungsbehörde (ECDC) stärken. Im Rahmen der deutschen Ratspräsidentschaft findet am Donnerstag eine informelle Tagung der EU-Gesundheitsminister statt, die als Videokonferenz abgehalten wird.

Nach dem angekündigten Ausstieg der USA aus der Weltgesundheitsorganisation (WHO) muss Europa dort präsenter werden, sagte Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) am Dienstag in Paris gegenüber der APA. Anschober war als Ehrengast von Frankreichs Präsident Emmanuel Macron zu den Nationalfeiertagsfeiern geladen. Eine der wichtigsten Lehren aus der Coronakrise ist auch nach Ansicht von Anschober die Frage der Versorgung mit Schutzausrüstung und mit Medikamenten. „Wir arbeiten an einer strategischen Reserve, damit uns die Krise nicht überraschen kann.“ Bei seinem Treffen mit seinen Amtskollegen soll es um diese Fragen, wie auch um die geplante europäische Pharmastrategie gehen, die von der EU-Kommission erarbeitet wird. (red/APA)