EU ließ erstes Medikament gegen Muskelkrankheit zu

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Die Europäische Kommission hat das EU-weit erste Medikament gegen die seltene Duchenne-Muskeldystrophie vorläufig zugelassen.

„Die Vorteile für Patient:innen durch eine sofortige Verfügbarkeit dieses Medikaments überwiegen die Risiken“, begründete die Kommission am Freitag die Zulassung des Medikaments Givinostat. Der Hersteller Italfarmaco aus Mailand soll nun zeitgleich mindestens zwei weitere Studien einleiten. Die Duchenne-Muskeldystrophie ist eine Krankheit, die vor allem bei Buben auftritt und in der Regel im Kleinkindalter ausbricht. Im Verlauf der Krankheit schwinden die Muskeln, zu Anfang häufig im Becken und in den Beinen. Bei schweren Verläufen sind die Patient:innen teils bereits mit 18 Jahren voll pflegebedürftig.

Die USA hatten Givinostat bereits im vergangenen Jahr zugelassen. In der EU darf Italfarmaco das Medikament nun für ein Jahr auf den Markt bringen, solange die laufenden Studien nicht auf schwere Nebenwirkungen hinweisen. Anschließend kann die EU-Kommission die Genehmigung jährlich verlängern. (APA/red)