Gesundheitsminister Rauch will Berater-Stäbe straffen

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Gesundheitsminister Johannes Rauch (Grüne) ist offenbar unzufrieden mit den unterschiedlichen Experten-Gremien in Sachen Corona. Die Experten wiederum sind mit Regierung unzufrieden.

In seinen ersten Zeitungsinterviews lässt der neue Ressortchef aufhorchen. In der „Kleinen Zeitung“ meinte Johannes Rauch, es sei eine große Zahl an Beraterstäben eingesetzt worden, die noch nicht immer gut vernetzt seien und nicht deckungsgleich agierten: „Es ist meine Aufgabe, das zu straffen.“ Er spricht damit an, dass etwa Gecko im Bundeskanzleramt, andere Einrichtungen im Gesundheitsministerium angesiedelt sind. Die „Wiener Zeitung“ berichtete, dass es bei der freitägigen Sitzung des Beratungsgremiums Gecko zu Kritik an der Politik kam. Zitiert wurde in dem Bericht der Virologe Andreas Bergthaler, der meint: „Der Unmut ist bei manchen in Gecko groß.“

Rauch gab bekannt, dass er sich bei den Gecko-Fachleuten entschuldigt habe „für manche Ungereimtheiten und manchen Unmut, der dort im Laufe der Zeit entstanden ist“. Der Bundesrettungskommandant des Roten Kreuz, Gerry Foitik, hat sich dennoch aus der Kommission zurückgezogen. Foitik hat seinen Abgang am Freitag nicht nur mit dem „gelegentlichen“ Eindruck begründet, dass Gecko von der Politik instrumentalisiert wurde. Für ihn war auch ausschlaggebend, dass er in seiner Rot Kreuz-Funktion an Empathie und Solidarität mit den Schwächsten orientiert sei – aber derzeit „oft nur achselzuckend zur Kenntnis genommen wird“, dass wöchentlich rund 200 Menschen an Corona sterben. (red)