GLP-1-Rezeptor-Agonist: Zulassungsantrag für Abnehmpille

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Die Nachfrage nach Abnehmspritzen ist riesig: nun könnte im kommenden Jahr zudem eine Abnehmpille auf den Markt kommen. Börseanalyst:innen reagieren aber verhalten.

Der US-amerikanische Pharmakonzern Eli Lilly hat Ergebnisse einer Phase-3-Studie zu dem Wirkstoff Orforglipron vorgelegt und will bis Jahresende die Zulassung des Medikaments beantragen. Die Tablette soll nach Unternehmensangaben eine Alternative zu Injektionstherapien bieten. In einer Fachzeitschrift sind die Resultate allerdings noch nicht erschienen. Bei Orforglipron handelt es sich – wie bei den bereits zugelassenen Spritzen – um sogenannte GLP-1-Rezeptor-Agonisten (GLP-1-RA). Die Medikamente aus der relativ neuen Wirkstoffklasse sind sehr populär.

In der Phase-3-Studie wurde Orforglipron nach Angaben des Unternehmens Eli Lilly bei 3.127 Erwachsenen mit Adipositas oder krankhaftem Übergewicht, aber ohne Diabetes geprüft. Sie muss einmal am Tag eingenommen worden, getestet wurden Dosierungen zwischen 6 und 36 Milligramm. In der höchsten Dosierung verloren die Teilnehmenden nach 72 Wochen im Mittel 12,4 Prozent ihres Gewichtes. Jene, die einen Placebo eingenommen hatten, nahmen 0,9 Prozent ab. Häufigste Nebenwirkungen waren den Angaben zufolge Übelkeit, Verstopfung, Durchfall und Erbrechen. Magen-Darm-Beschwerden werden auch als Nebenwirkungen der Abnehmspritzen genannt.

Zwar gibt es mit dem Präparat Rybelsus schon ein orales Medikament auf dem Markt – es ist aber nur zur Behandlung von Diabetes Typ 2 zugelassen, aber nicht zum Abnehmen bei krankhaftem Übergewicht. In Studien wurde mit diesem Präparat, das von dem dänischen Hersteller Novo Nordisk stammt, eine Gewichtsabnahme von etwa 15 Prozent erreicht. Börseanalyst:innen reagierten deshalb verhalten auf das Eli Lilly-Produkt – sie hatten eine höhere Wirksamkeit erhofft. (red/APA)