Grünes Licht für AstraZeneca-Impfstoff – aber mit Altersgrenze

Symbolbild (c) AstraZeneca

Die europäische Arzneimittelbehörde EMA gibt grünes Licht für den Einsatz des Covid-19-Impfstoffs von AstraZeneca. Am Sonntagabend hat das Nationale Impfgremium in Österreich den Impfstoff aber nur für die Gruppe der unter 65-Jährigen empfohlen. Was die Sicherheit betreffe, sei das Vakzin unbedenklich. Offen sei die Frage der Wirksamkeit für Ältere, für die es noch zu wenige Studiendaten gebe.

Der Ausschuss für Humanarzneimittel (CHMP) der EMA empfahl am Freitag eine bedingte Zulassung des Impfstoffs ab 18 Jahren. Die Europäischen Kommission erteilte umgehend die Zulassung. Es ist damit der dritte in der Europäischen Union zugelassene Covid-19-Impfstoff nach den Mitteln von Biontech/Pfizer und Moderna. Eine Altersobergrenze nannte die EMA nicht. Die Behörde wies aber darauf hin, dass es noch nicht genügend Daten über die Wirksamkeit des AstraZeneca-Präparats bei älteren Menschen gebe, um zu beurteilen, wie effektiv es bei diesen sei.

Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) und Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) begrüßten die Entscheidung. „Jeder von der EMA zugelassene Impfstoff durchläuft ein präzises und verantwortungsvolles Prüfverfahren. Die EMA sieht beim Impfstoff von AstraZeneca grundsätzlich eine gute Wirkung und Verträglichkeit, weist aber auf eine geringe Zahl an Studienteilnehmern in der Gruppe von Menschen mit höherem Alter hin“, betonten die Regierungsvertreter.

Das sah am Sonntagabend auch das Nationalen Impfgremium so. Der Impfstoff von AstraZeneca ist für über 65-Jährige unbedenklich, was die Sicherheit betrifft. Offen ist aber die Frage nach der Wirksamkeit bei Senioren, weil es dafür noch zu wenig Daten aus den klinischen Studien gibt. Das Gremium empfahl die Vakzine in der Gruppe der 18- bis 64-Jährigen einstimmig, für Senioren und Hochrisikopatienten soll aber ein mRNA-Impfstoff verwendet werden. Am Montag werden die Entscheidungen des Nationalen Impfgremiums mit den Landeshauptleuten diskutiert und die weitere Vorgehensweise bei der Impf-Planung abgestimmt, kündigten Kurz und Anschober an.

Der Vektor-Impfstoff von AstraZeneca erwies sich in klinischen Studien als sicher und wirksam bei der Vorbeugung von symptomatischem COVID-19, wobei es keine schweren Fälle und keine Krankenhauseinweisungen mehr als 14 Tage nach der zweiten Dosis gab. Produziert werden die Impfstoffdosen in Europa. Die ersten Lieferungen für Österreich werden für Februar in drei Tranchen erwartet: am 7. Februar 63.354, am 17. Februar 97.763 und Ende Februar 182.430. Insgesamt kommen im Februar also 343.547 Dosen Impfstoff von AstraZeneca nach Österreich. (red/APA)