Impfen in Apotheken: Kammer erhöht Druck auf die Politik

Die Apothekerkammer macht weiter Druck, dass künftig in Apotheken geimpft werden darf. Am Wochenende wurde eine internationale Analyse präsentiert, die zeigen soll, dass das Impfen in Apotheken schon weit verbreitet ist.

Die Apothekerkammer ortet einen neuen „Rückenwind für Österreichs Apothekerinnen und Apotheker in ihrem Bemühen um Impferlaubnis in den Apotheken“: In mindestens 36 Ländern und Territorien weltweit bestehe schon jetzt die Möglichkeit, sich von speziell ausgebildeten Apothekern impfen zu lassen, teilt die Kammer mit: „16 weitere Länder, darunter Deutschland, sind auf dem besten Weg dorthin.“ Dies geht aus einer aktuellen Befragung des Weltapothekerverbands FIP, an der 99 Länder und Territorien teilnahmen, hervor. Die Kammer verweist dazu auf einen entsprechenden Bericht der deutschen „Pharmazeutische Zeitschrift“: „Dass das Impfen in der Apotheke voll im Trend liegt, zeigt auch der Vergleich zur letzten diesbezüglichen FIP-Umfrage von 2016: Damals nahmen 45 Länder teil, jetzt 99, dabei gab es 40 Übereinstimmungen. Betrachtet man nur diese 40 Gebiete, wurde vor vier Jahren in 18 Ländern geimpft, mittlerweile sind es 23. Das Impf-Angebot der öffentlichen Apotheken ermöglicht weltweit bereits 1,8 Milliarden Menschen, sich vor bestimmten Erkrankungen zu schützen. Insgesamt werden 36 verschiedene Vakzinierungen angeboten.“

Der Bericht zeige, dass Österreichs Apotheker mit ihrer Initiative zum Impfen in ausgewählten Apotheken im globalen Trend liegen, meldet dazu die Österreichische Apothekerkammer. „Das Impfen in der Apotheke ist der bei weitem effektivste Weg, die Durchimpfungsrate zu erhöhen. Die langen Öffnungszeiten der Apotheken helfen dabei. Apothekerinnen und Apotheker können hier einen immens wichtigen Beitrag leisten und einen barrierefreien und niederschwelligen Zugang zum Impfen gewährleisten. Sie sind die Arzneimittelspezialisten, und die Impfberatung ist Teil ihres Leistungsportfolios“, zeigt sich die Kammer überzeugt. Wartezeiten gebe es in der Apotheke praktisch keine. „Auch die Gesundheitslandesräte, Patientenombudsmänner und Seniorenvertreter befürworten das Impfen durch die Apothekerschaft“, sagt die Interessenvertretung der rund 6.000 Apothekerinnen und Apotheker mit Hinblick auf entsprechende Wortmeldungen in der vergangenen Wochen. (red)