Netzwerk von gefälschten KI-Apotheken aufgedeckt

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Forscher:innen des Cybersafety-Brands Avast waren vor „PharmaFraud“. Sie haben ein Netz von mehr als 5.000 gefälschten KI-Apotheken entdeckt, die alle von denselben Betreibern kontrolliert werden.

Studien zeigen, dass über 95 Prozent der Online-Apotheken illegal operieren, schutzbedürftige Verbraucher:innen ausbeuten und mit gefälschten Produkten die öffentliche Gesundheit gefährden. Allein im ersten Halbjahr 2025 hat der Cybersafety-Brand Avast nach eigenen Angaben fast eine Million Menschen vor gefährlichen Online-Apotheken gewarnt. Obwohl es Tausende von einzelnen Apotheken-Websites gibt, sind viele davon mit einer einzigen organisierten Cybercrime-Infrastruktur verknüpft. Forschende von Avast haben nun ein groß angelegtes kriminelles Netzwerk identifiziert, das als koordiniertes Unternehmen hinter mehr als 5.000 apothekenbezogenen Domains steht, die alle von denselben Betreibern kontrolliert werden.

Diese betrügerischen Apotheken-Websites – als „PharmaFraud“ bekannt – sind oft äußerst überzeugend und verkaufen Medikamente zu einem auffallend niedrigen Preis ohne Rezept, um Geld und Daten der Käufer:innen zu stehlen. Gleichzeitig vertreiben sie gefälschte, verunreinigte oder komplett nachgemachte Medikamente. Im weltweiten Vergleich stehe Deutschland auf Platz 7 bei Pharma-Fraud, mit 35.503 blockierten Attacken dieser Art allein im vergangenen Quartal.

Die nun aufgedeckte kriminelle Gruppe nutze ausgefeilte Methoden, um ihre Spuren zu verwischen, heißt es in einer Avast-Mitteilung. Dazu gehörten etwa das Kapern echter medizinischer Webseiten und das Manipulieren von Suchergebnissen. Die betrügerischen Shops konzentrieren sich laut Avast auf „stark nachgefragte, risikoreiche und mit Scham verbundene Medikamente“ wie Potenzmittel, Arzneimittel zur Gewichtsreduktion oder verschreibungspflichtige Antibiotika. Die Masche beginne oft mit E-Mails, Onlineanzeigen oder manipulierten Gesundheitsblogs, so die Sicherheitsforscher:innen. Wer auf solche Seiten gelange, bekomme es oft mit einem täuschend echt wirkenden Apothekenportal mit Produkterklärungen, Kundenbewertungen und angeblichem Live-Support zu tun. (red)