Pharma-Forschungspreise für heimische Medizinerinnen

Zwei in der Schweiz tätige österreichische Forscherinnen erhalten heuer einen Forschungspreis der Stiftung Pfizer. Dabei geht es um Tuberkulose- und HIV-Infektionen beziehungsweise eine Nachbildung der Netzhaut.

Insgesamt 165.000 Schweizer Franken (rund 156.000 Euro) schüttet der US-Pharmakonzern Pfizer über eine Stiftung an in Schweizer Einrichtungen arbeitende Wissenschafter aus. Am Donnerstag erhalten 20 Forscherinnen und Forscher die Auszeichnungen in mehreren Kategorien. 15.000 Schweizer Franken gehen an die am Universitätsspital Zürich tätige Katharina Kusejko für ihre Forschung über Zusammenhänge zwischen Tuberkulose- und HIV-Infektionen. Die Wissenschafterin zeigte anhand von 14.000 Patienten aus der Schweizerischen HIV-Kohortenstudie, dass Menschen mit einer „schlafenden“ Tuberkulose-Infektion eine geringere HIV-Viruslast und weniger Krankheitsausbrüche aufgrund des geschwächten Immunsystems aufweisen als HIV-Patienten ohne eine solch latente Infektion.

Einen weiteren Preis teilt sich Magdalena Renner vom Friedrich Miescher Institute Basel mit ihrem Kollegen Cameron Cowan für eine Nachbildung der Netzhaut. Aus Haut- und Blutproben entwickelten die Wissenschafter ein sogenanntes „Netzhaut-Organoid“. Dabei werden aus in den Stammzell-Zustand zurückversetzten Zellen Modelle eines Organs angefertigt. Die Entwicklung zeigte große Ähnlichkeit mit echten Netzhäuten und könnte in Zukunft u.a. bei Behandlungen von Retina-Erkrankungen eine Rolle spielen, wie es in einer Aussendung der Stiftung Pfizer heißt. (red)

Service: Publikation Kusejkos Arbeit bzw. Arbeit von Renner, Cowan und Kollegen