Preisdruck könnte Versorgung mit Generika gefährden

Der heimische Generikaverband warnt vor den Folgen des Preisdruckes bei Medikamenten und den Auswirkungen der Rohstoffteuerungen.

Mehr als 90% der abgegebenen Medikamentenpackungen stammen aus dem patentfreien Segment, 54% davon sind Generika, teilt der Generikaverband (ÖGV) mit. Die Produkte hätten also eine hohe Versorgungsfunktion für die österreichischen Patient:innen. Hoher Preisdruck und ungünstige Rahmenbedingungen haben dazu geführt, dass ein wesentlicher Teil der chemischen und pharmazeutischen Produktion in den vergangenen zwei Jahrzehnten aus Kostengründen weg aus Europa vor allem in den asiatischen Raum verlagert wurde.

Noch im Jahr 2000 kamen 59 Prozent der Wirkstoffe aus Europa, 2020 waren es nur noch 33 Prozent. In Österreich führt der Preisdruck aber auch dazu, dass im Durchschnitt mehr als 20 Produkte pro Monat den Erstattungskodex verlassen, sagt ÖGV-Präsident Wolfgang Andiel. „Damit gehen sukzessive versorgungsrelevante Medikamente verloren.“ Die negative Preisspirale müsse gebremst und vorgesehene restriktive Preisregularien müssten ausgesetzt werden, um die Versorgung mit Generika zu gewährleisten, fordert er. „Dazu gehört insbesondere die Einführung der Möglichkeit, Arzneimittelpreise zumindest an den Verbraucherpreis-Index anzupassen, um die gestiegenen Produktionskosten wenigstens teilweise zu kompensieren“, sagt Andiel. (rüm)