„Shop Apotheke“ verdiente weniger – Aktienkurs sinkt

Dunkle Wolken über dem niederländischen Online-Arzneimittelhändler „Shop Apotheke“: Probleme in der Logistik haben im zweiten Quartal auf die Profitabilität gedrückt. Die Umsätze steigen aber weiter.

Der Versandhändler „Shop Apotheke“ meldet, dass der um Sondereffekte bereinigte Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) auf 1,2 Mio. Euro gesunken ist. Im Vorjahr hatte „Shop Apotheke“ hier noch 6,3 Mio. Euro ausgewiesen. Unter dem Strich schreibt der Konzern weiter rote Zahlen. Das Unternehmen hatte bereits im Juli Eckdaten für das erste Halbjahr vorgelegt und seine Ziele für 2021 gesenkt. An der Börse kamen die Zahlen nicht gut an. Der Online-Apotheker habe ein schwaches Quartal hinter sich, sagten Analysten. Mittel- bis langfristig habe das Unternehmen aber Wachstumspotenzial. Im ersten Halbjahr stiegen die Erlöse im Vergleich zum Vorjahreszeitraum zwar um rund 15 Prozent auf 534 Millionen Euro, allerdings nahm die Wachstumsdynamik im zweiten Quartal ab. Zwischen April und Juni erzielte das Unternehmen „lediglich“ ein Umsatzplus von 7,6 Prozent auf rund 250 Millionen Euro. Dabei wuchs der Umsatz mit rezeptfreien Produkten, allerdings musste Shop Apotheke einen Erlösrückgang im prozentual zweistelligen Bereich mit verschreibungspflichtigen Mitteln hinnehmen.

Während die Zahl aktiver Kunden im zweiten Quartal um weitere 300.000 auf deutlich über sieben Millionen anstieg, konnte „Shop Apotheke“ mit seiner Logistik offenbar nicht Schritt halten. Konzernchef Stefan Feltens machte zuletzt für das verlangsamte Umsatztempo zum einen Probleme bei der Personalsuche verantwortlich. Für Schwierigkeiten sorgte zudem der zeitweise parallele Betrieb von zwei Logistikzentren, wodurch die Komplexität der Abläufe gestiegen sei. Das Problem ist aber laut Unternehmen nur temporär: „Um die vorübergehenden Kapazitätsengpässe in der Logistik zu überwinden, haben wir umgehend Maßnahmen ergriffen“, erläuterte Finanzchef Jasper Eenhorst. Die Situation habe sich inzwischen stabilisiert und das Management sehe erste Anzeichen einer Verbesserung. Die langfristigen Wachstumsperspektiven blieben unverändert. Für das laufende Jahr rechnet Shop Apotheke gemäß neuer Prognose mit einem Umsatzplus von 10 bis 15 Prozent. (APA)