So stark trifft Personalmangel die Gesundheitsbranche

• v.l. Ralph Luger, Thomas W. Veitschegger, Alexander Hartl © Apothekerverband

Eine aktuelle Studie zum Fachkräftemangel in Österreich bringt spannende Zahlen und zeigt, welche Branchen wie stark betroffen sind.

Der Fachkräftemangel hat Österreich weiterhin fest im Griff. Besonders im Gesundheitsbereich waren und sind die Auswirkungen anhand von fehlenden Pflegekräften, gesperrten Spitalsbetten und langen Wartezeiten deutlich zu spüren. Eine aktuelle Studie der Prüfungs- und Beratungsorganisation EY zeigt, dass der Gesundheitsbereich (inklusive Life Sciences) österreichweit die am stärksten betroffene Branche ist: 60 Prozent geben an, sehr schwer Personal zu finden, 29 Prozent finden eher schwer Fachkräfte. Stark betroffen ist auch der Tourismus (60 Prozent beziehungsweise 27 Prozent), gefolgt von der Industrie (50 Prozent beziehungsweise 31 Prozent).

Grundsätzlich ist die Zahl jener Unternehmen, die angeben, es falle ihnen schwer, neue und ausreichend qualifizierte Mitarbeiter:innen zu finden, gesunken – aber dennoch auf einem hohen Niveau. 2023 erreichte der Fachkräftemangel mit 87 Prozent einen Höchststand, in diesem Jahr sind es 82 Prozent. Darunter ist besonders der Anteil heimischer Unternehmer:innen so hoch wie nie zu vor (47 Prozent). Zum Vergleich: Im Jänner 2022 gaben in dieser Gruppe noch 27 Prozent an, große Schwierigkeiten bei der Rekrutierung zu haben, im Jänner 2023 schon 42 Prozent. Nur rund jedem fünften Unternehmen (18 Prozent) fällt es nach eigenen Angaben derzeit eher oder sehr leicht Fachpersonal zu finden. Zwei Drittel (66 Prozent) der österreichischen Unternehmer:innen sehen den Fachkräftemangel darüber hinaus auch als enormes Risiko für die Zukunft des Betriebs – noch vor hohen Rohstoffpreisen, möglicher Rezession und Inflation. Das sind Ergebnisse der Studie „Beschäftigung und Fachkräftemangel in Österreich“ der Prüfungs- und Beratungsorganisation EY. Dafür wurden österreichweit rund 600 Verantwortliche von mittelständischen Unternehmen mit 30 bis 2.000 Mitarbeiter:innen befragt. (red)