Studie: Pharmaindustrie hat wenig Frauen in Spitzenpositionen

Ursula von der Leyen (c) Bundeswehr/Jane Hannemann

An der Spitze der EU-Kommission steht künftig eine Frau, auch die Zentralbank soll von einer Frau gelenkt werden – in der deutschen Pharmaindustrie kommen Managerinnen nur langsam voran, zeigt eine Studie.

In der Topetage börsennotierter Unternehmen in Deutschland sitzen einer Studie zufolge aktuell so viele Frauen wie nie. Männer geben allerdings weiter den Ton an, wie aus der Analyse des Beratungs- und Prüfungsunternehmens EY hervorgeht. Im ersten Halbjahr gab es 61 Topmanagerinnen in den 160 Unternehmen der Börsenindizes Dax, MDax und SDax. Ihnen saßen 640 Männer gegenüber.

“Wenn die Zahl der Frauen in den Vorstandsgremien weiter so langsam steigt wie im ersten Halbjahr dieses Jahres, wird es bis zum Jahr 2048 dauern, bis ein Drittel der Vorstandsposten mit Frauen besetzt ist”, rechnete EY-Experte Markus Heinen vor. Dass derzeit nicht mehr Topmanagerinnen in der Verantwortung sind, liegt Heinen zufolge auch daran, dass es anders als für Aufsichtsräte keine gesetzliche Frauenquote gibt.

Am stärksten sind Frauen bisher in der Topetage deutscher Börsenschwergewichte vertreten. In 23 der 30 Dax-Konzerne sitzt eine Managerin im Vorstand. Besonders häufig schafften der Studie zufolge Managerinnen in der Telekommunikationsbranche den Aufstieg in die Führungsetage. 16 Prozent der Vorstandsmitglieder in den ausgewerteten Telekommunikationsfirmen sind Frauen. Bei Pharma- und Biotechunternehmen dagegen liegt der Anteil aktuell ungefähr nur zwischen 5 und 6 Prozent. (APA)