So wird das Apotheken-Jahr 2024

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Der Generalsekretär der ApoLife Apothekengruppe wagt einen Ausblick auf 2024 und stellt vier spannende Prognosen zu Personal, Engpässen und Impfungen.

Mit welchen Herausforderungen müssen Österreichs Apotheker:innen 2024 rechnen? Martin R. Geisler, Generalsekretär der ApoLife Apothekengruppe, stellt Prognosen für die kommenden Monate. Demnach rechnet Geisler mit „spürbaren Versorgungs-Einschränkungen“ im ländlichen Raum. Grund dafür sei der Personalmangel, es werde immer schwieriger, Fachkräfte in die Fläche der Bundesländer zu bringen. „Was schon in den Bezirkshauptstädten eine Herausforderung ist, kann in kleineren Orten dazu führen, dass Apotheken Öffnungszeiten eingeschränkt werden müssen und es sogar zu ersatzlosen Schließungen kommen könnte“, warnt der ApoLife-Chef.

Entspannung sieht Geisler hingegen bei den Medikamente-Engpässen, die 2023 immer wieder für Schlagzeilen gesorgt haben. Geisler ist überzeugt, dass „die Maßnahmen der Industrie und ihrer Partner“ greifen werden. Bleiben werden in diesem Bereich aber nach wie vor „Grundherausforderungen an die Lieferketten“ durch die aktuelle geopolitische Lage sowie den allgemein vorherrschenden Fachkräftemangel.

Auch Corona wird 2024 laut ApoLife-Generalsekretär weiterhin ein Thema sein. Geisler kritisiert in diesem Zusammenhang die Sichtweise vieler, wonach Covid-19 „eine Erkältung wie jede andere“ sei. „Diese Sichtweise unterschätzt die Langzeitfolgen für eine beachtlich große Zahl an Menschen. Während viele sich wirklich so rasch erholen wie nach einem grippalen Infekt, bleiben immer mehr Menschen mit dauerhaften Folgeschäden zurück. Ob wir das auch einfach so in Kauf nehmen wollen, ist eine Frage an die Gesellschaft als Ganzes. Die Antwort liegt aber leider auf der Hand“, meint Geisler dazu. In diesem Zusammenhang wünscht sich der ApoLife-Chef außerdem mehr Aufklärungsarbeit, was das Thema Impfungen angeht – und zwar nicht nur bei Impfungen gegen Corona, sondern auch gegen FSME oder Kinderkrankheiten. Aufgrund von „Fehlinformationen und Halbwissen“ würden Erkrankungen entstehen – „Eine entsprechende Aufklärungsarbeit ist dringend nötig, und die Apotheken leisten täglich ihren Teil dazu“, schließt Geisler seine Prognosen für das Jahr 2024 ab. (kagr)