So wollen Medizinprodukte- und Pharmabranche nachhaltig werden

© Austromed/ Thomas Suchanek

Medizinprodukte-Unternehmen und Pharmaindustrie starten eine „Arbeitsgruppe Nachhaltigkeit“. Die Details wurden nun bei einer Tagung diskutiert.

Was kann und soll eine Branchenvertretung im Bereich Nachhaltigkeit leisten? Wie finden Unternehmen ihren Weg zwischen Regulatorien und Auflagen, eigenem Anspruch und Stakeholder-Erwartungen beziehungsweise zwischen Greenwashing und echter Strategie? Diesen Fragestellungen widmete die Austromed, die Interessensvertretung der österreichischen Medizinprodukte-Unternehmen, ihre diesjährigen Herbstgespräche. Florian Frauscher, Leiter der Sektion Wirtschaftsstandort, Innovation und Internationalisierung im Bundesministerium für Arbeit und Wirtschaft, betonte als Keynote-Speaker die Bedeutung des Medizinprodukte-Sektors für die österreichische Life-Sciences-Branche.

Einen Überblick zu den Aktivitäten in Sachen Nachhaltigkeit bei der Austromed gab deren Präsident Gerald Gschlössl. Eine „Arbeitsgruppe Nachhaltigkeit“ widmet sich der Aufgabe, faktenbasierte Grundlagen zu schaffen und Wege zur Nachhaltigkeit an die Mitgliedsunternehmen zu kommunizieren. Gschlössl: „Ein erster Schritt ist dabei die Erarbeitung eines Leitfadens branchenübergreifend mit der Pharmig, der als Informations-Tool für die Unternehmen dienen soll. Er wird im Frühjahr 2023 präsentiert. In der Austromed konzentrieren wir uns stark auf Ökonomie und Soziales. Das kommende Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz bringt es mit sich, noch stärker in die soziale Nachhaltigkeit zu investieren.“

„Es ist keine Frage des ‚Ob‘, sondern des ‚Wie‘, wenn wir über sozial und ökologisch verantwortungsvolles Handeln sprechen. Die pharmazeutischen Unternehmen leben bereits durch ihre Produkte eine hohe soziale und gesellschaftliche Verantwortung, und zwar sowohl im Entwickeln als auch beim Produzieren und Bereitstellen dieser Produkte. Es ist daher nur konsequent, wenn wir uns noch genauer anschauen, wo weitere Chancen für nachhaltiges Handeln bei diesen Prozessen bestehen“, betonte Peter Richter, Head of Communications & Public Relations beim Verband der pharmazeutischen Industrie Österreichs (Pharmig). (red)