Sozialversicherung konkretisiert Fahrplan für eRezept

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Der Rollout für das eRezept hat begonnen, bis Sommer 2022 soll es für alle verfügbar sein. Von Ärzten ausgestellte Rezepte können dann mit Handy oder der eCard in der Apotheke eingelöst werden.

Die von den Ärzten ausgestellten Papier-Rezepte zur Abholung von Medikamenten in den Apotheken werden bekanntlich auf eine digitale Lösung umgestellt. Dieses eRezept soll bis spätestens Ende des ersten Halbjahres 2022 in ganz Österreich zur Verfügung stehen, kündigte nun der Co-Vorsitzende der Konferenz der Sozialversicherungsträger, Peter Lehner, im Gespräch mit der APA an. Das eRezept wird in der Arztsoftware in der Ordination erstellt und im Hintergrund im eCard-System gespeichert. Ein damit erstellter QR-Code kann auf dem Handy via App (etwa Meine SV) abgerufen und dann von der Apotheke gescannt werden, womit der Patient das betreffende Medikament bekommt. Lehner betonte, dass das eRezept nur einmal einlösbar sei und damit fälschungssicherer sei als die Papier-Variante.

Versicherte ohne Smartphone können auch einen Ausdruck des eRezepts bekommen, von dem aus der QR-Code gescannt werden kann. Dieses eRezept enthält außerdem einen alpha-nummerischen Code, mit dem ebenfalls das Rezept eingelöst werden kann. Bei Bedarf kann das eRezept auch ohne Anwesenheit des Patienten (mit SV-Nummer und Admin-Karte) ausgestellt werden. Wenn in der Apotheke nicht nur der QR-Code gescannt, sondern auch die eCard gesteckt wird, dann kann der Apotheker nicht nur das aktuell verordnete Medikament, sondern alle offenen eRezepte einer Person abrufen. Wie jetzt schon in der eMedikation kann der Apotheker damit etwaige Wechselwirkungen von Medikamenten erkennen und den Patienten aufmerksam machen.

Mit der eMedikation können Ärzte eine Verordnung zwar jetzt schon digital ausstellen, die der Patient dann mit der eCard in der Apotheke einlösen kann. Mit dem neuen System des eRezeptes müssen aber nun auch etwaige Änderungen, die die Apotheke vornimmt, zwingend im System eingetragen werden. Lehner betonte, dass mit dem eRezept mehr Sicherheit für die Patienten und die Apotheken geschaffen werde. Vor allem aber bringt das neue System Einsparungen für die Bürokratie, weil auch die Abrechnung mit der Sozialversicherung digital funktioniert und damit erstmals der gesamte Prozess digitalisiert ist.

In einem Pilotprojekt wurde das eRezept heuer von Juni bis September bereits in Völkermarkt und Wolfsberg in Kärnten erprobt. Daran haben 33 Ordinationen und 13 Apotheken teilgenommen, es wurden 33.000 Rezepte ausgestellt. Laut Lehner wurde der neue Service dabei sowohl von den Patienten als auch von den Ärzten und Apothekern sehr positiv aufgenommen. Das Feedback wurde bereits eingearbeitet, so wurde etwa das Formular adaptiert. Es besteht aber noch der Wunsch, Privatrezepte einzubeziehen. Der Rollout für das neue System ist aber bereits im Laufen. In Ordinationen und Apotheken wird die Software schon installiert und sobald sowohl der jeweilige Arzt als auch die Apotheke umgestellt sind, kann der Patient das neue Service auch nutzen. Abgeschlossen soll der Rollout im ersten Halbjahr 2022 sein. (red/APA)