Spitalsapotheker übernehmen in Corona-Krise Schlüsselfunktionen

Symbolbild (c) pixabay

Hochbetrieb herrscht derzeit in Krankenhausapotheken: zum Alltagsgeschäft übernehmen die Pharmazeuten dort in Corona-Zeiten wichtige Schlüsselfunktionen, berichtet die Apothekerkammer.

„Neben der Weiterführung aller notwendigen Routinetätigkeiten im Rahmen der Stationsversorgung und der individuellen Arzneimittelherstellung springen die Anstaltsapotheken gerade jetzt in der Corona-Krise zum Beispiel mit der Fertigung von COVID-Abstrichbesteck, etwa für das Wiener AKH und den Ärztefunkdienst, ein“, gibt Karin Kirchdorfer, Präsidentin der Arbeitsgemeinschaft Österreichischer Krankenhausapotheker und Vorstandsmitglied der Österreichischen Apothekerkammer, bekannt. Man reagiere damit auf die Absichtserklärung der Regierung, die Zahl derartiger Tests zu intensivieren.

Als ein weiteres zentrales Betätigungsfeld der Spitalsapothekerinnen und -apotheker nennt Kirchdorfer die „vorausschauende Bevorratung mit allen notwendigen Arzneimitteln für den Intensivbereich in den Krankenhäusern“. Schließlich lasse sich noch nicht abschätzen, ob und wie weit das heimische Gesundheitssystem in nächster Zukunft möglicherweise in die Defensive gerate. „Darüber hinaus stehen die Vermeidung von Versorgungsengpässen bei wichtigen Arzneimitteln sowie, falls notwendig, die Auswahl und Beschaffung von Alternativen im Fokus der bundesweit etwa 450 Krankenhausapothekerinnen und -apotheker“, führt Kirchdorfer weiter aus. Auch der laufenden Eigenherstellung von Desinfektionsmitteln und der Sicherstellung ihrer Verfügbarkeit komme in der Corona-Krise besondere Bedeutung zu. „Wir tun unser Möglichstes, um in diesen schwierigen Zeiten die Versorgungssituation mit allen wichtigen Produkten aus unserem Sortiment sicherzustellen“, versichert die Krankenhausapothekerin aus Wien.

Neben der Arzneimittelinformation, der klinischen Pharmazie sowie der Herstellung spezieller Arzneimittel und der Unterstützung klinischer Studien werden in den Krankenhausapotheken Arzneimittel, Diagnostika und Medizinprodukte nach fachlichen und wirtschaftlichen Gesichtspunkten für die stationäre Therapie bereitgestellt. Somit erfüllen die Krankenhausapotheken auch wichtige versorgungstechnische und pharmakoökonomische Aufgaben. In Österreich gibt es 264 Krankenanstalten, von denen 42 über eine eigene Krankenhausapotheke verfügen. (red)