Studie: Gesundheitsausgaben sind gut für die Wirtschaft

Während manche Ökonomen immer wieder die wachsenden Gesundheitsausgaben beklagen, zeigt eine neue Untersuchung des Consultingriesen McKinsey ein anderes Bild. Investitionen in Gesundheit fördern demnach das Wirtschaftswachstum.

Ein besserer Gesundheitszustand der Bevölkerung könnte das Bruttoinlandsprodukt (BIP) in Österreich 2040 um neun Prozent, weltweit um acht Prozent erhöhen. Gerade die COVID-19-Pandemie hätte Schwachpunkte in Gesundheitssystemen, sozialen Strukturen und der Wirtschaft offengelegt, hieß es am Donnerstag in einer Aussendung. Das McKinsey Global Institute (MGI) hat errechnet, dass die Auswirkungen von SARS-CoV-2 zu einem Rückgang des globalen BIP um bis zu acht Prozent führen könnten. Aber auch ohne COVID-19 verringerten Defizite in der Gesundheitsversorgung das potenzielle globale BIP jedes Jahr um 15 Prozent. Für die Studie haben die Experten die gesundheitlichen Herausforderungen und Chancen bis zum Jahr 2040 für 200 Länder analysiert.

„Im Jahr 2040 könnte jeder Mensch in Österreich zehn gesunde Lebensjahre dazugewinnen. 65 ist dann das neue 55“, wurde Matthias Evers, Seniorpartner bei McKinsey und Co-Autor des Reports zitiert. „Eine bessere Gesundheit bringt mehr Lebensqualität, mehr Wirtschaftsleistung und Wohlstand. Dafür müssen Politik, Privatwirtschaft und jeder Einzelne einen Beitrag leisten. Dann besteht die Chance auf ein Plus von rund 45 Milliarden Euro Wirtschaftskraft in Österreich sowie ein längeres und gesünderes Leben.“ Weltweit seien Investitionen auf allen Ebenen der Gesundheitsprävention notwendig, damit sich die Wirtschaft aus dem Fahrwasser der Pandemie „freischwimmen“ könne. Die Experten: „Jeder in Österreich in Präventionsmaßnahmen wie Impfungen, betriebliche Gesundheitsinitiativen sowie Anreize für gesündere Lebensgewohnheiten investierte Euro würde sich etwa 2,8-mal auszahlen, da Prävention in der Regel wesentlich kostengünstiger ist als die Behandlung von Erkrankungen und Folgeerkrankungen.“ Als wirksamer Maßnahmen-Mix seien eine Kombination von gesundheitlicher Bildung, Unterstützung von Verhaltensänderungen und präventiven Medikamenten anzusehen. „Dadurch könnte die Krankheitslast für Österreich im Jahr 2040 um ein Drittel verringert werden. Die Lebenszeit würde sich verlängern, viele Krankheiten hätten einen weniger schweren Verlauf. Insgesamt hätten die Menschen eine höhere Lebensqualität gerade im Alter“, sagt Aditi Ramdorai, Projektleiterin bei McKinsey und Co-Autorin der Studie. In Österreich wären Anreize zu gesünderem Verhalten besonders wichtig und effektiv. (APA)