Vertrauensindex: Wo Apotheken fast gleichauf mit Ärzten liegen

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Es gibt Länder, in denen der Stellenwert der Apotheken enorm hoch ist. Sie punkten vor allem mit Beratung, Präventionstipps und werden durch Reformen aufgewertet. Das zeigt nun eine neue Analyse.

In der Corona-Pandemie wandten sich in vielen Ländern die Menschen bei leichten Gesundheitsproblemen im ersten Schritt verstärkt an Ärzte und Krankenhäuser. Der Grund: die Sorge, dass eine Infektion nicht erkannt würde. Aber: In der Schweiz nehmen die Beratungsdienstleistungen der Apotheken und die Wertschätzung durch die Bevölkerung zu. Das geht aus dem diesjährigen Apothekenmonitor des Forschungsinstituts GFS Bern hervor, den der Schweizer Apothekerverband pharmaSuisse seit acht Jahren erstellen lässt.

Die aktuelle Untersuchung setzt ihren Themenschwerpunkt auf die Wahrnehmung der Rolle von Apothekern und das Vertrauen in sie und das Interesse an Angeboten und Dienstleistungen von Apotheken sowie die Analyse der Themen, die mit Apotheken in Zusammenhang gebracht werden. Hintergrund der Studie: Der Stellenwert der Schweizer Apotheken wurde mit einer Reform des Heilmittelgesetzes und des Medizinalberufgesetzes erhöht. Das Fachwissen der Schweizer Apothekerinnen und Apotheker wird besser denn je ausgeschöpft. Damit ist die Apotheker heute nicht nur ein wichtiges Bindeglied in der Kette der Gesundheitsversorger, sondern auch medizinischer Erstversorger und idealer Ort für Präventionsarbeit, die sich an die gesunde Bevölkerung wendet.

Die Folge: Die Zufriedenheit mit den Apotheken ist bei der Schweizer Bevölkerung hoch. 94 Prozent waren eher oder sehr zufrieden mit den getroffenen Corona-Schutzmaßnahmen in den Apotheken. 92 Prozent vertrauen generell den Apotheken als mögliche Erstanlaufstelle bei einer Krankheit mit normalem Verlauf. Zum Vergleich: Ärzte liegen bei 96 Prozent, Notaufnahmen von Spitälern ebenfalls bei 92 Prozent. Bei leichten Gesundheitsproblemen, wie Erkältungen oder Kopfschmerzen, verzichten 40 Prozent der befragten Bevölkerung auf eine gesundheitliche Fachberatung, 20 Prozent wenden sich an einen Arzt, je 16 Prozent konsultieren Freunde und Bekannte oder gehen in die Apotheke. (red)