„Mutato nomine de te fabula narratur“1 Horaz, Satiren

SPECTRUM Onkologie ist kein politisches Medium, so wie Medizin und Forschung nicht politisch sein sollten … Die Realität belehrt uns jedoch fortwährend eines Besseren – die politische Dimension der COVID-Pandemie ist so z. B. unbestreitbar, angefangen vom Zugang zu Impfstoffen, Medikamenten und Versorgung über den teilweisen Missbrauch von medizinischen Inhalten und Maßnahmen in der Pandemie für die eigenen Zwecke durch diverse Schattierungen und Lager.

Der politische Irrsinn des Krieges in der Ukraine erweitert dieses Spektrum um eine Facette; dieser Krieg findet nicht weit entfernt in Fernsehen und Internet statt, er betrifft uns direkt – auch als Ärzt:innen, Wissenschafter:innen sowie in der Pflege und im medizinischen Bereich Tätige. Er zeigt, wie trügerisch das Gefühl von Sicherheit und Stabilität auch mitten in Europa sein kann, wie rasch von einem Moment auf den anderen kein Stein auf dem anderen bleibt und wie abhängig auch wir von Ereignissen sein können, die scheinbar weit weg stattfinden. Unter den Flüchtlingen sind Frauen, Kinder und Patient:innen mit den verschiedensten Erkrankungen inklusive Malignomen, deren Behandlung durch die Flucht akut unterbrochen werden musste und die nun hierorts weitergeführt werden muss.

Aus diesem Grund haben wir uns entschlossen, ein wenig den Pfad der „reinen“ medizinisch-wissenschaftlichen Berichterstattung zu verlassen und neben dem gewohnten onkologischen Schwerpunkt, aktuell das „Bronchuskarzinom“, auch Beiträge zur Situation und besonderen Problematik auf der Flucht befindlicher ukrainischer Patient:innen aller Altersgruppen mit Malignomen zu gestalten. Wir hoffen, dass diese Artikel mit ihrem doch etwas breiter gestreuten Inhalt Ihr Interesse finden und vielleicht sogar für die tägliche Praxis hilfreich sein können!

„Schauen Sie sich das an…“