Young Urologists | Mit Einsatz und Teamspirit den Herausforderungen gewachsen

Der neue Vorstand des Arbeitskreises Assistenzärztinnen/-ärzte der ÖGU
SPECTRUM Urologie: Was treibt Sie beide an, den Vorsitz zu übernehmen?

Dr. Maximilian Pallauf und Dr. Judith Stangl-Kremser: Den Grundstein hierfür haben sicherlich unsere Vorgänger Katharina Bretterbauer und Nina Mahne gelegt. Denn sie waren es, die uns den AAÖGU nähergebracht und so auch für diese Arbeit begeistert haben. Vor allem die gemeinsamen Veranstaltungen, an denen man junge Kolleginnen und Kollegen aus ganz Österreich kennengelernt, sich vernetzt und auch Freundschaften geschlossen hat, haben uns schnell die Wichtigkeit des AK vor Augen geführt. Der AK für Assistenzärztinnen/-ärzte für Urologie steht ganz unter dem Motto: Teamwork ist der Schlüssel zum Erfolg. Aus diesem Grund haben wir uns nach reiflicher Überlegung entschlossen, gemeinsam den Vorsitz des AK zu übernehmen. Unter diesem Aspekt möchten wir auch einen erweiterten Vorstand einführen. In diesem sollen alle Bundesländer eine Stimme bekommen und so ihre Ideen einfließen lassen können.

Was werden Sie einbringen, damit der AAÖGU dynamisch bleibt?

Wir wollen, dass der Aufschwung, welchen der AK in der Ägide unserer Vorgänger erhalten hat, beibehalten und noch beschleunigt wird. Wer dynamisch bleibt, hat keine Angst, etwas Neues auszuprobieren und sich einer neuen Herausforderung zu stellen. Genau das machen wir! Wir stellen uns der neuen Aufgabe, den AK zu lenken und diesen mit unseren Ideen zu formen. Viele neue Ideen gilt es umzusetzen. Wir blicken zuversichtlich auf die nächsten beiden Jahre und sind uns sicher, dass wir mit unserem Einsatz und Teamspirit den vielen Herausforderungen gewachsen sind.

Planen Sie Aktivitäten? Mitunter auch gemeinsam mit der ÖGU?

Für das Jahr 2019 haben wir einiges geplant! Unser Aushängeschild ist sicherlich das „Curriculum Urologicum“! Es handelt sich hierbei um eine neue Veranstaltungsreihe, um die Implementierung von Guideline-Wissen im klinischen Alltag der Assistenzärztinnen/-ärzte zu erleichtern. Hierzu referieren renommierte Fachärztinnen und Fachärzte zu einem ausgewählten Thema und stellen sich im Anschluss den Fragen des Publikums. Damit möglichst viele Assistenzärzte von diesem Angebot profitieren, legen wir Wert darauf, die Kurse in unterschiedlichen Bundesländern anzubieten. Auch sollen die Vorträge in Form eines Webcasts auf unserer Website www.young-urology.at für jedermann abrufbar sein. Wir möchten uns aber auch abseits der klassischen Fortbildungsfelder bewegen. In Kooperation mit „Ärzte für Afrika“ möchten wir jungen Kolleginnen und Kollegen die Möglichkeit geben, sich karitativ zu engagieren und ihre in Österreich erworbenen Fähigkeiten in einem Entwicklungsland zielführend einzusetzen. An diesem Projekt können alle Assistenzärztinnen/-ärzte ab dem 4. Ausbildungsjahr teilnehmen.
Neue Kontakte zu knüpfen ist für uns ein wichtiger Bestandteil unserer Arbeitskreissitzungen. Aber auch abseits dieser Treffen wollen wir die krankenhausübergreifende wissenschaftliche Zusammenarbeit junger Kolleginnen und Kollegen verstärkt fördern. Hierzu soll eine eigene Internetplattform entstehen, über die Projektideen ausgetauscht und im besten Fall Kooperationen geschlossen werden. Teil dieser Plattform wird zudem eine „Skillsdatenbank“ sein, mit deren Hilfe es möglich sein wird, die passenden Kolleginnen und Kollegen für ein anstehendes Projekt zu finden.
Weiters möchten wir, dass das Fachwissen, welches im Rahmen von Kongressen gesammelt wird, durch das Format „uro congress X-press“ an Kolleginnen und Kollegen weitergeben wird. Hierzu gehören Highlight-Berichte der wichtigsten urologischen Kongresse, verfasst von und für österreichische Assistenzärzt­innen/-ärzte. Wir möchten unsere Kolleginnen und Kollegen dazu motivieren, zahlreich an diesem Projekt teilzunehmen und so einander zu unterstützen. Da nicht jeder das Privileg hat, an wichtigen Kongressen teilzunehmen, gibt „uro congress X-press“ die Möglichkeit, das erworbene Wissen zu teilen.
Wir jungen Urologinnen und Urologen werden auch an diversen Fortbildungsveranstaltungen mitwirken. Sei es mit einzelnen Vorträgen oder der Gestaltung einer eigenen „Young Urology Session“ wie bespielweise am Alpenländischen Kongress in Leogang oder bei der gemeinsamen Tagung der ÖGU und der Bayrischen Urologenvereinigung in Wien. Zudem planen wir Ende des Jahres 2019 auch wieder die Veranstaltung „Think out of the Box 3.0“. Hier sollen Themen abseits der Urologie im Vordergrund stehen.

Mit welchen Herausforderungen sehen Sie sich als „junge Urologinnen und Urologen“ konfrontiert?

Eine Herausforderung, welche sicherlich Assistenzärztinnen/-ärzte seit jeher beschäftigt, ist die der optimalen Ausbildung. Auch wenn sich schon vieles zum Positiven verändert hat, denken wir, dass das Potenzial der Ausbildungszeit nicht voll ausgeschöpft wird. Viel zu oft ist man im klinischen Alltag mit allerlei Organisatorischem beschäftigt, wodurch die Ausbildung auf der Strecke bleibt. Hier gilt es, gemeinsam mit den Entscheidungsträgern der ÖGU einen Weg zu finden, die Ausbildungszeit besser zu nutzen. Sei es – wie es bereits auch in anderen Ländern üblich ist – durch die Einführung von „Fellowships“, Austauschprogrammen oder einem Mentoring-System. Wir denken auch daran, eine Umfrage durchzuführen, um den Status quo der Ausbildung zu erhalten. Den so gewonnenen Einblick in den Arbeitsalltag unserer Kolleginnen und Kollegen möchten wir dazu nutzen, einen eigenen Leitfaden für die urologische Ausbildung zu erstellen. Zudem gilt es, unsere Kolleginnen und Kollegen für die Mitarbeit zu motivieren, um unsere Präsenz zu stärken und aktiv unsere Zukunft zu gestalten.