Brief des Herausgebers

Liebe Leserinnen und Leser! Liebe Kolleginnen und Kollegen!

Die gewaltige Finanzkrise, die Griechenland seit Monaten rüttelt und beutelt, ist für viele ein Augen-Öffner: Politiker geben in vielen Ländern dem Volk mehr, als es oder sonst jemand im Umfeld verdient hat. Wenngleich völlig verantwortungslos, erkaufen sie sich damit die Stimmen für die nächste Wahl. Ausbaden muss das Ganze dann ohnehin irgendjemand anderer in der Zukunft. Und der Krug geht so lange zum Brunnen, bis er bricht. In Griechenland ist er gebrochen. Und wo als nächstes? Könnten nicht einige unserer mächtigen meinungsbildenden Zeitungen das Volk dazu bringen, die Politiker zu wählen, die kein Defizit verursachen, sondern ein ausgeglichenes Budget garantieren? Die Schweiz gibt sicher gerne Nachhilfestunden! Und nun zur eigentlichen Medizin. In dieser Ausgabe haben wir als Hauptthema die Hämatologie und unser zuständiges Editorial- Board-Mitglied, Frau Professor Pabinger, hat interessante Beiträge für Sie zusammengestellt. Diese reichen von den heutigen Therapieerfolgen bei Hodgkin-Lymphom über das Verständnis der Pathophysiologie des Moschcowitz-Syndroms auf molekularer Basis bis zu den verschiedenen Typen des Von-Willebrand-Syndroms. Der Altmeister dieser Kunst (Hämatologie), Professor Klaus Lechner, hat gerade Fall 144 unserer weithin bekannten Klinisch-Pathologischen Konferenzen brillant gelöst: paroxysmale nächtliche Hämoglobinurie (http//www.medunigraz.at/ cpc). Ich wünsche Ihnen noch einen schönen Sommer. Falls Sie viel in der Natur sind, schützen Sie sich – und hier noch etwas Epidemiologie: die Chance, durch einen Blitz erschlagen zu werden, beträgt pro Jahr 1 in 5 Millionen, durch einen Meteoriten 1 in 300 Milliarden.

Ihr

o. Univ.-Prof. Dr. Günter J. Krejs