Die Immunthrombopenie (ITP), die früher als idiopathische Thrombozythämie oder auch Morbus Werlhof bezeichnet wurde, ist eine Autoimmunerkrankung, die durch eine Verminderung der Thrombozyten im peripheren Blutbild charakterisiert ist. Definitionsgemäß ist nach dem rezentesten internationalen Konsensus eine Thrombozytopenie < 100 G/l vorhanden, die anderen Zellreihen (Erythrozyten und Leukozyten) weisen normale Zahlen und eine normale Charakteristik auf. Es wird zwischen der primären ITP und sekundären Formen unterschieden. Bei der primären findet man keine zugrunde liegende zusätzliche Erkrankung, als sekundäre Formen werden Autoimmunthrombopenien bezeichnet, die mit anderen Grunderkrankungen, z. B. rheumatologischen Erkrankungen, lymphoproliferativen Erkrankungen, viralen oder bakteriellen Infektionen bzw. bestimmten Medikamenten einhergehen. Es werden weiters eine neu diagnostizierte ITP (Diagnose vor weniger als 3 Monaten), eine persistierende ITP (3-12 Monate) und eine chronische ITP (mehr als 12 Monate) unterschieden. Die Immunthrombopenie kann in jedem Lebensalter auftreten, Frauen sind etwa doppelt bis 3-mal so häufig betroffen wie Männer. Die Inzidenzrate beträgt 2-4 auf 100.000 Neuerkrankungen pro Jahr, die ITP zählt damit zu den so genannten „seltenen Erkrankungen“ oder „orphan diseases“.
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