Brief des Herausgebers 3/2012

Gott sein Dank haben wir heuer in Österreich keine größere politische Wahl, es finden genügend in Ländern um uns herum statt. Ob es nächstes Jahr leichter sein wird zu entscheiden, das wird man erst sehen. Es ist aber gut, dass wir als zwar kleines Land
Österreich eine verlässliche Stütze der EU sind (und hoffentlich auch bleiben werden).

In dieser Ausgabe ist die Seite der Gesellschaft der Geriatrie gewidmet. Nach ihrerAntrittsvorlesung skizziert Frau Professor Roller-Wirnsberger das große Aufgabengebiet
in diesem Bereich. Sie hat vor kurzem ihre Antrittsvorlesung an der Medizinischen
Universität Graz gehalten und wir werden in der Zukunft mehr über diverse Antrittsvorlesungen von Professoren in der inneren Medizin an den medizinischen Universitäten Österreichs berichten.

Weiters wird das große Problem der Abgrenzung der diagnostischen und therapeutischen
Maßnahmen zwischen Spezialisten und Allgemeinmedizinern von Dr. Wawrowsky, Präsident des Berufsverbandes Österreichischer Internisten, deutlich beschrieben (Seite 9). Die vielen Zusatzfacharztausbildungen zur Inneren Medizin waren eine große Errungenschaft und haben uns international mit anderen Ländern gleichziehen lassen. Wozu werden wir sie aber brauchen, wenn die in drei Jahren Zusatzfacharztausbildung erlernten Methoden und Praktiken auch in einem Schnellsiedekurs für Allgemeinmediziner angeboten werden? Dr. Fiedler (Seite 11) schlägt in dieselbe Kerbe und warnt vor einem Modulsystem, das vielleicht eher kommerzielle Ziele hat, er plädiert aber für die Anpassung und Verkürzung der Facharztausbildungszeiten an international übliche Längen.

Der Fokus dieser Ausgabe ist der Rheumatologie gewidmet und ich danke Professor Winfried Graninger für die Zusammenstellung wichtiger Beiträge, die einen Bogen von muskuloskelettalem Ultraschall über kollagenvaskuläre Erkrankungen wie Lupus bis zur
Verwendung von Biologika bei rheumatoider Arthritis spannen. Professor Graninger wird
auch der Präsident der 43. Jahrestagung unserer Gesellschaft sein, die vom 20. bis 22. 9. 2012 in Graz stattfinden wird.

Ihr o. Univ.-Prof. Dr. Günter J. Krejs