Editorial

Liebe Kolleginnen! Liebe Kollegen!

Das UNIVERSUM MANN ist in den letzten Jahren deutlich über den „Mann“ hinaus gewachsen. Unsere Zeitung hat sich tatsächlich zu einem Gender-Magazin entwickelt, da auch in der vorliegenden Ausgabe immer häufiger nicht der „Mann“ an sich, sondern die geschlechtsspezifischen Unterschiede zwischen Mann und Frau diskutiert werden.
Diesbezüglich stellt Kollege Eisenmenger auch eine neue Arbeitsgruppe zur Gender- Medizin in der Urologie vor (siehe bitte entsprechenden Beitrag).

In diesem Kontext ist es spannend, im Artikel von Kollegen Gamperl und Kollegin Rank über das vordergründig so starke und anscheinend doch so schwache Individuum Mann zu erfahren sowie auch Gender-Aspekte der Substanzabhängigkeit im Artikel der KollegInnen Bäwert und Winkelbauer zu lesen. Abgesehen vom Suchtverhalten dürfte die Psyche des Mannes auch weitere Anfälligkeiten aufweisen, die gerne von den Betroffenen, aber auch von der Umgebung verdrängt werden. So ist es alarmierend, dass Männer trotz epidemiologisch niedrigerer Depressionsrate eine deutlich erhöhte Suizidalität aufweisen (siehe Artikel von Prof. Hausmann).
Somatische Medizin für den Mann bleibt aber weiterhin ein Fokus für unser Redaktionsteam: Davon zeugt der aktuelle Artikel von Frau Prof. Stary zur alarmierenden Zunahme von Syphilis und Gonorrhö sowie der Beitrag von Dr. Gattringer zum Harnweginfekt beim Mann.
Auch Männer werden älter (Gott sei Dank – obwohl derzeit in Österreich weiterhin die Lebenserwartung um mehr als 6 Jahre zugunsten der Frauen liegt). Frau Dr. Neuhauser widmet sich dem Thema „Der Mann in der Geriatrie“ und diskutiert Probleme der Multimedikation sowie die Sinnhaftigkeit von Hormonersatztherapien im höheren Lebensalter beim Mann.

Beim Lesen dieses bunten Mixes wünsche ich Ihnen viel Vergnügen!

Mit freundlichen Grüßen

Prim. Univ.-Prof. Dr. Peter Fasching